
(Bloomberg) — Die Bundesregierung plant, im nächsten Jahr ein Rekordvolumen an Anleihen zu begeben, um großzügige Hilfen für Haushalte und Unternehmen zu finanzieren, die von der Energiekrise betroffen sind.
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Die Emission von Schuldtiteln wird im Jahr 2023 auf etwa 539 Milliarden Euro (573 Milliarden US-Dollar) ansteigen, verglichen mit 449 Milliarden Euro in diesem Jahr, so der am Mittwoch veröffentlichte Plan der deutschen Finanzagentur. Der bisherige Rekord lag bei 483 Milliarden Euro im Jahr 2021, als die Regierung großzügig ausgab, um die Folgen der Coronavirus-Pandemie auszugleichen.
Die Kreditaufnahme umfasst Bundesanleihen im Wert von 274 Milliarden Euro und weitere 242 Milliarden Euro, die am Geldmarkt verkauft werden sollen. Die Agentur plant auch, inflationsgebundene Anleihen im Wert von bis zu 8 Milliarden Euro und grüne Anleihen im Wert von bis zu 17 Milliarden Euro auszugeben, teilte die Agentur per E-Mail mit.
Die deutsche Regierungskoalition hat 200 Milliarden Euro bereitgestellt, um dazu beizutragen, die Auswirkungen der Energiekrise auf Europas größte Volkswirtschaft zu mildern, die durch den Krieg in der Ukraine verschärft wurde.
Um diese Hilfe zu bezahlen, plant die Finanzagentur, einen während der Pandemie eingerichteten Fonds mit einer Schuldenermächtigung für 2022 in Höhe von 200 Milliarden Euro bereitzustellen.
Weitere Details, die von der Finanzagentur auf dem ergänzenden Vermerk bereitgestellt werden, umfassen:
- Ausgaben für Maßnahmen, die im vierten Quartal 2022 anfallen, werden bis Jahresende über Geld- und Kapitalmärkte finanziert
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Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds wird die Schuldenermächtigung in Höhe von 200 Milliarden Euro im Jahr 2022 voll ausschöpfen und dem Fonds entsprechend liquide Mittel zur Verfügung stellen
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Die Bundesregierung wird Ende 2022 einen ergänzenden Bundesvermerk in Höhe der Differenz zu den bewilligten 200 Milliarden Euro abzüglich der bereits 2022 finanzierten Ausgaben erlassen
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Die Bundesergänzungsnote wird ausserhalb des Emissionskalenders ausgegeben
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Für die Ergänzungsanleihe gelten eigene Emissionsbedingungen
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