Investitionen

Neue EU-weite ESG-Regulierungen beeinflussen die Investitionsstrategien von Banken und Fonds, während Investitionen in fossile Brennstoffe steigen.

Gemäß einem Bericht von finanzmarktwelt.de, gewinnt ESG (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) als Leitlinie für grüne Politik und Unternehmen immer mehr an Bedeutung. Jedoch zeigt eine aktuelle Entwicklung, dass die Geldanlage-Industrie, die sich als ESG ausgerichtet bezeichnet, verstärkt in den Öl- und Gassektor investiert. Daten von Morningstar zeigen, dass ESG-Fonds seit der Einführung strengerer Vorschriften vor zweieinhalb Jahren ihr Engagement im Öl- und Gassektor um etwa zwei Drittel erhöht haben. Gleichzeitig sank der Anteil der Geldanlagen in erneuerbaren Energien. Diese Entwicklung spiegelt sich in Veränderungen der Bewertungen und direkten Käufen wider und folgt auf einen Anstieg der Ölpreise sowie auf ein schwieriges Jahr für erneuerbare Energien, ausgelöst u.a. durch den Ukraine-Krieg. Diese Verschiebung kommt auch mit wachsenden globalen Forderungen nach Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zusammen. Ein Abkommen fordert weltweit mehr erneuerbare Energien, lässt jedoch auch Spielraum für den Einsatz von kohlenstoffärmeren Brennstoffen wie Erdgas. Die EU könnte bald Vermögensverwaltern ermöglichen, Unternehmen mit einem hohen CO2-Fußabdruck in ESG-Portfolios aufzunehmen, wenn diese einen glaubwürdigen Plan zur Reduzierung ihrer Emissionen haben. Allerdings zeigen Studien, dass Transparenz weiterhin ein Problem ist und es daher an der Offenlegung von Klimarisiken mangelt. Strengere ESG-Regulierungen in einigen EU-Ländern könnten auch dazu führen, dass Öl- und Gasanlagen im Wert von Milliarden Dollar verkauft werden müssen. Unter Renditegesichtspunkten war es im Jahr 2023 schwierig, bei den erneuerbaren Energien zu bleiben, während traditionelle ESG-Anlagen in einem Hochzinsumfeld besser abschnitten. Somit wird das kommende Jahr entscheidend für ESG-Regulierungen sein. Die Branche muss sich auf Veränderungen vorbereiten, die auf regulatorischer Ebene stattfinden könnten.

Durch die verstärkte Investition in den Öl- und Gassektor könnten sich die ESG-Fonds in den nächsten Jahren stark verändern. Die verstärkte Ausrichtung auf Öl und Gas zeigt, dass die ESG-Strategien von Finanzinstitutionen und Vermögensverwaltern sich an wirtschaftliche Realitäten anpassen. Eine striktere Regulierung und eine bessere Offenlegung von Umweltrisiken könnten auch Veränderungen in ESG-Investitionen bewirken. Die Finanzbranche muss daher darauf vorbereitet sein, dass ihre ESG-Strategien und Investitionen sich an diese neuen Entwicklungen anpassen.

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Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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