Die Preise für unsanierte Häuser sind in letzter Zeit stark gesunken, hauptsächlich aufgrund der Angst vor hohen Energiekosten und der Unsicherheit bezüglich des Heizungsgesetzes. Eine Analyse von Jones Lang LaSalle (JLL) legt jedoch nahe, dass dieser Abwärtstrend gestoppt wurde. Sören Gröbel, Experte für Wohnimmobilien bei JLL Deutschland, erklärt, dass die Kosten für energetische Sanierungen bei älteren, unsanierten Häusern mittlerweile nahezu direkt vom Kaufpreis abgezogen werden, aber sich die Baukosten stabilisiert haben und es sogar leichte Rückgänge in einigen Gewerken gibt. Ebenso haben sich die Finanzierungskosten nach dem Zinsanstieg stabilisiert, was dazu führte, dass der Preisverfall vorerst gestoppt ist.
Die Analyse zeigt, dass der Preisunterschied zwischen Mehrfamilienhäusern mit den besten und schlechtesten Energieeffizienzklassen im letzten Quartal im Durchschnitt bei 25,1 Prozent lag, im Vergleich zu 26,9 Prozent im vorherigen Quartal. Der Preisabschlag gegenüber Gebäuden mit den besten Energieeffizienzklassen liegt im Durchschnitt bei 16,7 Prozent, etwas weniger als im Vorquartal. Dies zeigt, dass der starke Preisverfall bei unsanierten Häusern, der in der zweiten Jahreshälfte 2021 begann, seit dem Frühjahr 2023 gestoppt ist.
Mit steigenden Strom- und Gaspreisen gewinnt die Energieeffizienz von Immobilien bei Käufern an Bedeutung. Neue Vorgaben im Gesetz zum Heizungsaustausch der Bundesregierung haben zusätzlich Unsicherheit geschaffen. Dies führte zu einer größeren Preisschere zwischen energieeffizienten neuen Wohnimmobilien und älteren Bestandsgebäuden mit schlechter Energiebilanz. Laut JLL könnten vermehrt ländliche Regionen von höheren Preisabschlägen betroffen sein, da sich energetische Sanierungen für Vermieter dort oft nicht rentieren. Dies könnte die Kluft zwischen alten und neuen Objekten noch weiter vergrößern.
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