Wirtschaftspolitik

Ukraine: Nach Schließung des Ukrainischen Seekorridors wieder boomender Getreide- und Stahlexport

Gemäß einem Bericht von www.sueddeutsche.de, zeigt die Ukraine zumindest auf See gute Nachrichten für ihre krisengeschüttelte Wirtschaft: Die Ausfuhr von Getreide und Stahl ist wieder angestiegen, seitdem Kiew im August 2023 begonnen hat, selbst einen „Ukrainischen Seekorridor“ für große Schiffe durchs Schwarze Meer und durch Flüsse nach Europa zu sichern. Die Getreideausfuhr konnte auf sechs Millionen Tonnen pro Monat gesteigert werden, was die gesamte für den Export vorgesehene Vorjahresernte bis Mai ausführen soll. Die Rückkehr des Stahlexports per Schiff nach einer fast zweijährigen Blockade sorgt ebenfalls für Erleichterung in den ukrainischen Stahlwerken. Dies ist eine willkommene Entwicklung in Anbetracht des andauernden Krieges, Personalmangels und der hohen Militärausgaben, die fast die Hälfte des Haushaltes verschlingen. Das Loch im ukrainischen Haushalt ist enorm und beläuft sich allein in diesem Jahr auf etwa 40 Milliarden Euro, die die eigenen Einnahmen nicht decken können.

Die EU hat kürzlich ein Finanzpaket für die Ukraine beschlossen, doch trotzdem klafft immer noch ein zehn Milliarden Euro großes Loch im Haushalt. Dieser Betrag entspricht weit über einem Zehntel des gesamten Staatshaushaltes der Ukraine. Die USA haben ebenfalls ein Hilfspaket für die Ukraine geschnürt, dessen Schicksal jedoch angesichts des Widerstands im US-Repräsentantenhaus unsicher ist. Obwohl die EU und die USA russische Staatsgelder eingefroren haben, ist unklar, ob dieser Betrag die Ukraine erreichen wird. Die Notenpresse erneut zu nutzen, um mehr Geld zu drucken, wird aus Angst vor Inflation abgelehnt. Die Ukraine könnte versuchen, Ausgaben zu streichen, Staatsbetriebe zu verkaufen oder Anleihen auszugeben, jedoch gestalten sich diese Maßnahmen als sehr komplex.

Die Geschäftsleute in der Ukraine leiden unter Korruption von Behörden, Gerichten und Sicherheitsbehörden. Viele Unternehmen fühlen sich unter Druck und haben Bedenken, in Staatsanleihen zu investieren. Der anhaltende Personalmangel aufgrund von Kriegsdienst und Flucht in die EU verschärft die Situation zusätzlich. Die ukrainische Wirtschaft steht an einer Wegscheide und benötigt dringend Unterstützung, um trotz der widrigen Umstände zu überleben.

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Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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