Wirtschaft

Aiwanger in den USA: Charm-Offensive im Zollstreit vor Fristablauf!

Am 28. Juni 2025 steht der Zollstreit zwischen den USA und der EU vor einer kritischen Frist. Diese läuft am 9. Juli ab und könnte weitreichende Konsequenzen für die europäische und insbesondere die bayerische Wirtschaft haben. US-Präsident Donald Trump plant, falls keine Einigung erzielt wird, weitere Zölle auf EU-Waren zu verhängen. Im Gegenzug hat die EU bereits mit Gegenmaßnahmen gedroht. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) reist an diesem Wochenende in die USA, um in einem persönlichen Dialog Lösungen zu suchen.

Dies ist Aiwangers zweiter Besuch in den USA als Minister – der erste fand 2022 zum Thema Wasserstoff in Washington D.C. statt. Auf seiner Reise plant Aiwanger, North und South Carolina zu besuchen, um neue Perspektiven für die bayerische Wirtschaft zu erörtern. Die Themen seines Besuchs sind vor allem Energie- und Mobilitätsfragen, wobei der Zollstreit im Mittelpunkt steht. Aiwanger warnt vor einer Eskalation des Konflikts und betont die erheblichen negativen Auswirkungen, die beispielsweise die geplanten US-Zölle auf bayerische Unternehmen haben könnten.

Wirtschaftliche Bedeutung und Exporte

Die Problematik ist drängend: Laut Zahlen gingen die Exporte nach Amerika im April 2025 um 14,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück, besonders betroffen sind der Fahrzeug- und Maschinenbau. Aiwanger betont die Notwendigkeit, bei politischen Vertretern in den USA Verständnis für die bayerische Position zu wecken. Schließlich waren die USA 2024 mit einem Handelsvolumen von 41,6 Milliarden Euro der zweitwichtigste Handelspartner Bayerns.

Ein zentraler Punkt von Aiwangers Besuch wird das BMW-Werk in Spartanburg, South Carolina, sein, das als das größte Produktionswerk von BMW gilt. Hier werden täglich rund 1.500 Fahrzeuge produziert, die von US-Zöllen ausgenommen sind, jedoch nicht vor EU-Gegenzöllen geschützt werden. BMW ist der größte Autoexporteur in den USA, was die Bedeutung dieser Themen zusätzlich unterstreicht.

Politische Gespräche und Kooperation

Aiwanger hofft, die Trump-Administration davon zu überzeugen, dass eine Eskalation der Zollstreitigkeiten letztlich der US-Wirtschaft schaden würde. Er appelliert an alle beteiligten Parteien, besonnen zu handeln und nach Lösungen zu suchen. Dies verdeutlicht auch seine Forderung an die EU-Kommission, eine Eskalation im Zollstreit zu vermeiden. Aiwanger äußerte sich nach einem Runden Tisch mit Vertretern bayerischer Industrieunternehmen wie BMW, AUDI und Infineon.

Auf dem Runden Tisch warnte er insbesondere vor Vergeltungszöllen im Automobilbereich, da viele US-Importe von Unternehmen wie BMW und Mercedes in den USA selbst produziert werden. Aiwanger fordert die Bundesregierung und die EU auf, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft durch eine Senkung von Kosten und Bürokratie zu stärken, inklusive der Energiepreise, Steuern und Lohnnebenkosten, um die Belastungen für die Unternehmen zu reduzieren.

Eine Wirtschaftsdelegation begleitet Aiwanger auf seiner Reise, darunter Mark Furtwängler von Bühler Motor aus Nürnberg, der die Bedeutung des Handels mit Mexiko und Kanada hervorhebt. Aiwanger möchte eine positive Atmosphäre schaffen, um den Dialog zu fördern. Zu diesem Zweck plant er sogar, ein Gastgeschenk mitzubringen und freut sich gleichzeitig auf die amerikanischen Steaks.

In einer Zeit wachsender wirtschaftlicher Spannungen ist Aiwangers Charmeoffensive in den USA ein wichtiger Schritt, um die bayerische Wirtschaft zu unterstützen und den drohenden negativen Folgen des Zollstreits entgegenzuwirken. Der Minister appelliert an die Vernunft und die Bedeutung von internationaler Zusammenarbeit als bessere Alternative zu einem weiteren Konflikt.

Für weitere Informationen zur Situation berichtet BR24 über die Entwicklungen im Zollstreit. Des Weiteren hat das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie weitere Details veröffentlicht, die auf ihren Seiten zu finden sind: stmwi.bayern.de.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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