Der Anlagenbauer AIXTRON reagiert auf Spekulationen über schwächere Geschäfte mit Siliziumkarbid (SiC)-Fertigungsanlagen. Im dritten und vierten Quartal 2023 erhielt der US-Halbleiterkonzern Wolfspeed mehrere Aufträge für die G10-SiC-Anlage, um die Produktion von 200-mm-SiC-Wafern auszubauen. Diese Entwicklungen kommen inmitten von Bedenken über eine mögliche nachlassende Nachfrage, die die AIXTRON-Aktien belasten. Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Analyst Martin Jungfleisch von Exane BNP Paribas verstärkte die bestehenden Bedenken.
Jungfleisch erklärte, dass das vergangene Jahr wahrscheinlich den Höhepunkt der Auslieferungen von SiC-Fertigungsanlagen markierte, da Hersteller von Elektronikchips von 150-mm- auf 200-mm-Wafer umstellten. Aufgrund dieses Umstiegs könnten Hersteller vorerst eher auf Einzelwafer-Anlagen als auf Batch-Anlagen für die Massenproduktion setzen. AIXTRON, ein Spezialist für solche Anlagen, erwartet jedoch keine Marktanteilsverluste bei bestehenden Kunden und gewinnt sogar neue Kunden, wie eine Unternehmenssprecherin betonte.
Die aktuellen Entwicklungen haben dazu geführt, dass die AIXTRON-Aktien am Donnerstag einen Anstieg verzeichneten, wodurch sich die jüngsten Verluste etwas abfederten. Dies kann auf die klare Positionierung des Unternehmens hinsichtlich der Aufträge in der zweiten Hälfte des Vorjahres zurückgeführt werden. Mit positivem Feedback von Wolfspeed und dem Kunden ON Semiconductor sowie der bevorstehenden Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das erste Quartal Ende April blickt AIXTRON optimistisch in die Zukunft.
Analystin Olivia Honychurch von Jefferies interpretiert die Ankündigung neuer Aufträge von Wolfspeed als klare Reaktion auf die jüngsten Spekulationen über eine mögliche Nachfrageschwäche. Obwohl das Kursplus für einige Investoren, die seit Jahresbeginn AIXTRON-Aktien im Depot haben, eine Erleichterung darstellt, bleiben die Aktien mit einem Abschlag von rund 41 Prozent im Vergleich zu Anfang des Jahres zu den schwächeren im MDAX. Doch die aktuelle Entwicklung und die bevorstehenden Geschäftszahlen könnten das Vertrauen in das Unternehmen stärken.