Im Ruhestand müssen viele Menschen weiterarbeiten, da ihre Rente nicht ausreicht, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, wie eine Protagonistin der RTL-Zwei-Sendung „Armes Deutschland – Stempeln oder abrackern“ zeigt. Heidi, eine 65-jährige Rentnerin, hat ihr gesamtes Arbeitsleben lang verschiedene Jobs ausgeübt; dennoch reichen ihre monatlichen 600 Euro aus der Rente kaum zum Überleben. Daher arbeitet sie auch im Rentenalter weiter, teilweise sogar an sechs Tagen pro Woche. Sie nimmt Reinigungstätigkeiten in Arztpraxen und Büros an, um sich ein zusätzliches Einkommen zu sichern. Ihr Ziel ist es, eine „echte Oma“ zu sein und mit ihren Enkeln Zeit zu verbringen, sei es bei einem gemeinsamen Eisessen oder Kinobesuch.
Heidi drückt ihre Enttäuschung darüber aus, dass sie sich im Ruhestand anders vorgestellt hatte. Sie wollte für ihre Enkel da sein und ihnen Geschenke machen, doch ohne die zusätzlichen Jobs könnte sie sich nicht einmal die Telefonrechnung leisten. Selbst die Grundbedürfnisse wie Miete sind knapp zu decken. In finanziell schwierigen Zeiten muss die Rentnerin beim Essen sparen und kann sich oft nur von Brot ernähren. Neue Kleidung oder persönliche Bedürfnisse stehen hinten an, sie spart lieber für die Geschenke ihrer Enkelkinder.
Die Situation von Heidi verdeutlicht das Problem der Altersarmut, von dem besonders Frauen betroffen sind. Der Gehaltsunterschied zwischen den Geschlechtern und die Anpassung der Berufstätigkeit an die Care-Arbeit während der Familiengründung führen dazu, dass viele Frauen im Alter von Altersarmut bedroht sind. Die Rentnerin plant, staatliche Unterstützung zu beantragen, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann. Die Grundrente und Grundsicherung sollen Rentnern im Alter helfen, ihre Existenz abzusichern. Es bleibt unklar, ob Heidi bereits einen Antrag auf finanzielle Unterstützung gestellt hat, da die RTL-Sendung bereits in 2022 ausgestrahlt wurde.