Eine Studie von Experten der Sozialversicherungstechnik und Wirtschaftsmathematik hat ergeben, dass zur Aufrechterhaltung des aktuellen Leistungsniveaus der gesetzlichen Alterssicherung in Deutschland ein Gesamtkapital von mehreren Billionen Euro erforderlich ist. Verschiedene Lösungsoptionen, darunter staatlich organisierte kapitalgedeckte Konzepte, basierend auf Aktien, werden von der Bundesregierung und anderen Parteien diskutiert. Diese Ansätze beruhen auf der Annahme, dass Aktienanlagen hohe Renditen erzielen.
Die untersuchten Konzepte fokussieren oft nur auf Teilziele wie das Renten- und Beitragsniveau, ohne konkrete quantitative Ziele bekannt zu geben. Es bleibt unklar, wie viel Kapital insgesamt erforderlich ist und welcher jährliche Aufwand erbracht werden muss, um festgelegte Ziele zu erreichen. Die Berücksichtigung von Anlagerisiken in relevanten Zeiträumen wird ebenfalls kritisch betrachtet.
Laut der Studie müssten innerhalb eines Zeitraums von 10 bis 25 Jahren mehrere Billionen Euro investiert werden, um das aktuelle Renten- und Beitragsniveau bis 2050 zu sichern. Dies würde jeden Bürger mit fünf bis über zehn Prozent seines verfügbaren Einkommens belasten. Die politischen Versäumnisse vergangener Jahrzehnte, kombiniert mit dem Eintritt der Babyboomer in die Rentenphase, erschweren die Entwicklung generationengerechter Lösungen.
Die Studie hebt hervor, dass notwendige Anstrengungen zu erheblichen Belastungen für Bürger, Unternehmen und den Staat führen. Es wird ein transparenter Ansatz zur Akzeptanz von erforderlichen Maßnahmen befürwortet. Es wird betont, dass schuldenfinanzierte Ansätze, die optimistisch auf hohen Renditen basieren, kritisch zu betrachten sind, da ein erhebliches Verlustrisiko besteht.
Das Gutachten zeigt, dass die Dimensionen möglicher Fonds ausreichen würden, um beispielsweise den gesamten DAX mehrfach zu erwerben. Dies wirft weitere ordnungspolitische Fragen auf. Es wird angeregt, eine lastengerechte und generationenübergreifend wirkende Äquivalenzformel zu entwickeln, um Rentenniveau, Beitragslasten, Renteneintrittsalter und Staatszuschüsse in einem soliden Gleichgewicht zu halten.