Die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) plant rechtliche Schritte gegen den Streamingdienst Amazon Prime Video, da dieser seinen Kunden die Wahl zwischen Werbeeinblendungen beim Streaming oder einem werbefreien Angebot gegen einen Aufpreis von 2,99 Euro pro Monat stellt. Laut den Verbraucherschützern ist diese Änderung nicht ausreichend transparent, da der Anbieter die Zustimmung der Nutzer einholen müsste, da es sich um eine wesentliche Vertragsänderung handelt. Die VZBV hat Amazon zunächst abgemahnt und plant nun, rechtlich gegen diese einseitige Veränderung vorzugehen.
Verbandschefin Ramona Pop betonte, dass Amazon seine Prime-Video-Kunden nicht einfach vor vollendete Tatsachen stellen dürfe und bezeichnete das Vorgehen als Missachtung des Verbraucherrechts. Nutzer sollten in solchen Fällen derartiger Vertragsänderungen zustimmen müssen. Die Klage des Verbandes richtet sich gegen die einseitige Entscheidung von Amazon, die werbefreie Option für den vereinbarten Preis weiterhin anzubieten.
Amazon hat die Anschuldigungen zurückgewiesen und betont, alle gesetzlichen Verpflichtungen erfüllt zu haben. Laut Amazon-Sprecher Michael Ostermeier wurden die Prime Video Kunden zu Beginn des Jahres per E-Mail transparent informiert. Die Kunden hätten die Möglichkeit, ihre Mitgliedschaft mit eingeschränkten Werbeinhalten fortzusetzen, zur werbefreien Version zu wechseln oder ihre Mitgliedschaft jederzeit zu kündigen. Es bleibt abzuwarten, wie der Rechtsstreit zwischen der VZBV und Amazon bezüglich der Änderung der Streaming-Optionen für die Kunden ausgehen wird.