Investitionen

ams überarbeitet microLED-Strategie: hoher Abschreiber führt zu roten Zahlen

ams OSRAM im ersten Quartal: Strategiewechsel führt zu roten Zahlen und überraschenden Aussichten

AMS OSRAM verzeichnete im ersten Quartal rote Zahlen aufgrund eines hohen Abschreibers und plant eine Überarbeitung der gesamten microLED-Strategie. CEO Aldo Kamper erwähnte, dass sich die Branchendynamik in den LED-Märkten durch die Absage eines Schlüsselprojekts verändert habe. Das Unternehmen konzentriert sich nun verstärkt auf LEDs für die Automobilindustrie und sucht aktiv nach einem neuen Mieter für die 8-Zoll-Fabrik in Malaysia.

Die geplanten Restrukturierungen betreffen rund 500 Mitarbeiter über alle Standorte. Sollte sich ein neuer Hauptkunde rechtzeitig für eine Finanzierung entscheiden, könnten die Entwicklungen von microLEDs ohne größere Auswirkungen auf Cashflow und EBIT fortgesetzt werden. Die angepasste Strategie zielt darauf ab, den Free Cashflow um mehr als 100 Millionen Euro und das bereinigte EBIT um bis zu 100 Millionen Euro im Jahr 2025 zu verbessern. Dennoch sind für das laufende Jahr noch Transformationskosten von bis zu 70 Millionen Euro zu erwarten.

Trotz der bevorstehenden Restrukturierung hatte das Ende des Großprojekts noch keine Auswirkungen auf den Umsatz, der saisonbedingt um 9 Prozent auf 847 Millionen Euro unter dem Vorjahr lag. Das bereinigte EBITDA sank um 18 Prozent auf 124 Millionen Euro, wobei die Marge um 1,7 Prozentpunkte auf 14,6 Prozent zurückging. Der bereinigte Betriebsgewinn (EBIT) verringerte sich um 13 Prozent auf 44 Millionen Euro, und die entsprechende Marge lag bei 5,2 Prozent.

Die Aussichten für AMS bleiben trotz der aktuellen Lage robust. Das Unternehmen erwartet eine robuste Nachfrage aus dem Automobilsektor für die Halbleitersegmente. Die Nachfrage aus Industrie und Medizintechnik ist schwach, während man im Konsumgütermarkt vorsichtig optimistisch ist. Für das zweite Quartal plant AMS einen Umsatz von 770 bis 870 Millionen Euro mit einer bereinigten EBITDA-Marge zwischen 14 und 17 Prozent. Für die zweite Jahreshälfte wird eine Verbesserung der Geschäftsaussichten erwartet. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit soll auf 450 Millionen Euro fallen, und der Free Cashflow ohne Nettozinszahlungen wird 2024 weiterhin positiv erwartet. An der Börse verlor die Aktie von ams OSRAM leicht um 0,14 Prozent auf 1,04 CHF.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert