Gemäß einem Bericht von www.tichyseinblick.de, hat sich der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck zum Jahresanfang 2023 positiv zur Strombilanz geäußert. Er verkündete stolz, dass erstmals die 50-Prozent-Marke bei den Erneuerbaren Energien geknackt wurde und die Kohleverstromung auf den tiefsten Stand seit den fünfziger Jahren gesunken ist. Allerdings zeigen diverse Fakten, dass diese Jubelmeldung nicht ausschließlich auf den Ausbau der erneuerbaren Energien zurückzuführen ist.
Die Reduzierung des deutschen CO2-Ausstoßes um 73 Millionen Tonnen lag zu 50 Prozent am Wirtschaftsrückgang und nur zu 15 Prozent am Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen. Die politisch verursachte Wirtschaftsrezession in Deutschland führte zu einem Rückgang des Stromverbrauchs um 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies hatte Auswirkungen auf die energieintensive Industrie, deren Unternehmen in vielen Fällen die Produktion drosselten oder ins Ausland verlagerten. Zudem stieg der Stromimport nach Deutschland um 63 Prozent, da Strom aus dem Ausland an vielen Tagen günstiger war als einheimischer.
Die Fakten legen nahe, dass die positive Bilanz des Ministers mit Vorsicht zu genießen ist. Trotz des Nachfragerückgangs ist der Strom aus Deutschland teuer und CO2-lastig. Gleichzeitig hängt das größte Industrieland Europas mittlerweile in der Stromversorgung von Nachbarn ab. Für die Zukunft stehen neue Herausforderungen an, wie etwa die Notwendigkeit, bis 2030 Gaskraftwerke mit einer Kapazität von 60 Gigawatt zu errichten, für die es bislang keine Finanzierungs- oder Baupläne gibt.
Dies deutet darauf hin, dass die positiven Aussagen des Ministers über die Strombilanz 2023 eine differenziertere Betrachtung erfordern, um die tatsächlichen Auswirkungen auf den Markt und die Finanzbranche zu verstehen.
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