Marterbauer und Schürz kritisieren in ihrem Buch „Angst und Angstmacherei. Für eine Wirtschaftspolitik, die Hoffnung macht“, dass die neoliberale Wirtschaftspolitik die Ängste der Menschen gezielt ausnutzt, um bestimmte Verhaltensanreize zu setzen. Ein Beispiel dafür ist das Arbeitslosengeld, das nur für einen begrenzten Zeitraum gezahlt wird und danach auf ein Minimum an Sozialleistungen reduziert wird. Dies zwingt Menschen dazu, „miese Jobs“ anzunehmen und führt zu Armut bei denen, die keine neue Arbeit finden.
Die Autoren plädieren stattdessen für eine Wirtschaftspolitik, die auf Angst als Anreiz verzichtet und den Menschen durch höhere Sozialleistungen, bessere Gesundheitsversorgung und bessere Bildungschancen ein angstfreies Leben ermöglicht. Sie fordern auch eine Beschränkung des Vermögens der Reichen durch eine Vermögensteuer, eine Erbschaftsteuer und eine Reichtumsobergrenze.
Die Autoren rechnen vor, dass eine „Null-Armut-Strategie“ und bessere Bedingungen für Geringverdiener in Österreich etwa zwei Milliarden Euro pro Jahr kosten würden, was gerade einmal einem Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung entspricht. Dies könnte durch eine Vermögenssteuer auf das Vermögen der Millionärshaushalte finanziert werden.
Die Forderungen der Autoren sind politisch kontrovers, aber das Buch bietet einen interessanten Perspektivwechsel. Es zeigt, dass die Dinge aus Sicht der Arbeitnehmer oft anders aussehen als aus Sicht der Unternehmen.
Quelle: Gemäß einem Bericht von www.deutschlandfunk.de
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