Autobesitzer sehen sich mit deutlich gestiegenen Kfz-Versicherungskosten konfrontiert, die im Vergleich zum Vorjahr um rund 20 Prozent angewachsen sind. Dieser Preissprung findet statt, obwohl die allgemeine Inflationsrate rückläufig ist und im März 2024 mit 2,2 Prozent auf einem der niedrigsten Niveaus der letzten Jahre liegt. Insbesondere Vollkasko-Tarife verzeichnen eine massive Preissteigerung von durchschnittlich 21 Prozent, gefolgt von einem Anstieg um 18 Prozent bei Haftpflichtpolicen und 19 Prozent bei Teilkasko-Tarifen. Auch bei einem reinen Wechsel der Versicherung ohne den Erwerb eines neuen Fahrzeugs erhöhen sich die Preise für Teil- und Vollkasko-Tarife weiter.
Diese Kostensteigerungen sind unter anderem auf die kontinuierlich wachsenden Beschaffungskosten von Autoersatzteilen zurückzuführen. Zudem entstehen den Werkstätten zusätzliche Personalkosten. Eine weitere Ursache für die gestiegenen Preise sind die immer komplexeren Technologien und Elektronikbauteile, die in moderne Fahrzeuge integriert sind. Dies führt zu einer längeren Reparaturdauer und entsprechend höheren Kosten für die Versicherungsunternehmen.
Die Prognose für die Zukunft ist wenig ermutigend, da die Schadenkosten weiter steigen und viele Kfz-Versicherer derzeit Verluste verzeichnen. Um in die Gewinnzone zurückzukehren, werden die Versicherer voraussichtlich in naher Zukunft ihre Prämien weiter erhöhen müssen. Als Gegenmaßnahme empfiehlt es sich für Autobesitzer, regelmäßig ihre bestehende Versicherung zu überprüfen und anzupassen. Dies kann beispielsweise durch die Anpassung der Kilometerleistung, die jährliche statt monatliche Zahlung des Tarifs oder die Herausnahme von nicht mehr mitnutzenden Familienmitgliedern aus dem Vertrag erfolgen.
