Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat kritisiert, dass das geplante Rentenpaket II der Bundesregierung viel zu kostspielig sei. Er äußerte sich fassungslos darüber, dass Hubertus Heil, der Bundesarbeitsminister, beabsichtigt, die Rentenausgaben deutlich zu erhöhen, obwohl Deutschland vor dem größten Alterungsschub seiner Geschichte steht. Dulger bezeichnete das Rentenpaket II als das teuerste Sozialgesetz des Jahrhunderts und forderte eine sofortige Beendigung dieser Pläne. Laut einem Referentenentwurf der Bundesregierung würden die Rentenausgaben im Jahr 2045 bei 802 Milliarden Euro liegen.
Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, hingegen äußerte keine Bedenken bezüglich der Rentenkostenentwicklung. Sie betonte, dass die Rentenversicherung derzeit finanziell sehr solide aufgestellt sei. Roßbach wies darauf hin, dass die Gesellschaft seit Jahrzehnten altere und es bisher gelungen sei, trotzdem den Beitragssatz stabil zu halten.
Roßbach unterstrich die Bedeutung eines stabilen Arbeitsmarktes und der Zuwanderung von Fachkräften, um das Rentensystem für zukünftige Generationen krisenfest zu machen. Sie merkte an, dass sowohl der Beitragssatz als auch der Zuschuss des Bundes zur Rentenversicherung in den kommenden Jahren erhöht werden müssten, um eine verlässliche Rente sicherzustellen.
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa ergab, dass 72 Prozent der Deutschen die Rente langfristig nicht für sicher halten. 83 Prozent befürworteten, dass auch Beamte, Freiberufler und Politiker in die allgemeine Rentenversicherung einzahlen sollten. Die Mehrheit der Befragten war zudem der Ansicht, dass die Renten in Deutschland zu niedrig seien. Nur eine Minderheit sprach sich für eine weitere Erhöhung des Rentenalters aus, während die Mehrheit eine Absenkung befürwortete.