
Ende Mai 2023 waren in Österreich insgesamt 375.347 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) als arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Davon waren 296.140 Personen arbeitslos, während 79.207 Teilnehmer sich in Schulungsmaßnahmen des AMS befanden. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer um 6,9 Prozent, was 24.196 zusätzlichen Personen entspricht. Dies führte zu einem Anstieg der Arbeitslosenrate um 0,5 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent, wie derStandard berichtet.
Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen in Österreich ist seit April 2023 zu beobachten. Wirtschaftsforscher des Wifo und des IHS prognostizieren für 2023 ein drittes Rezessionsjahr und erwarten einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit. AMS-Vorstand Johannes Kopf äußerte sich zur aktuellen Lage und betonte, dass ohne substanzielles Wirtschaftswachstum die Arbeitslosigkeit trotz eines steigenden Arbeitskräfteangebots nicht zurückgehen wird.
Branchenspezifische Entwicklungen
Besonders betroffen von der steigenden Arbeitslosigkeit sind mehrere Schlüsselbranchen. In der Warenerzeugung und Industrie gab es mit einem Zuwachs von 13,8 Prozent den größten prozentuellen Anstieg an Arbeitslosen und Schulungsteilnehmern im Vergleich zum Vorjahresmonat. Auch im Gesundheits- und Sozialwesen stieg die Arbeitslosenzahl um 12 Prozent, während die Handelsbranche einen Anstieg von 9,3 Prozent verzeichnete. Darüber hinaus gab es einen Anstieg im Verkehr und Lagerwesen von 6,8 Prozent sowie in der Gastronomie und Beherbergung von 6,5 Prozent, so sn.at.
Im Bauwesen und bei der Arbeitskräfteüberlassung blieb die Arbeitslosigkeit nahezu unverändert, mit einem Plus von lediglich 0,1 Prozent und 0,3 Prozent. Diese Entwicklungen zeigen eine klare Branchenabhängigkeit der Arbeitslosigkeit und verdeutlichen die Herausforderungen, denen sich die Wirtschaft gegenüber sieht.
Prognosen für die Zukunft
Für Mai 2025 wird eine Zahl von 3,965 Millionen unselbstständig Beschäftigten prognostiziert, was einem Anstieg von 2.000 Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Solche positiven Beschäftigungszahlen könnten jedoch durch die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit und die wirtschaftlichen Unsicherheiten getrübt werden. Es bleibt abzuwarten, ob die Wirtschaftspolitik die benötigten Impulse zur Senkung der Arbeitslosigkeitsrate geben kann.