Das Abheben von Bargeld in Supermärkten und anderen Geschäften erfreut sich in Deutschland zunehmender Beliebtheit. Dieser serviceorientierte Ansatz ermöglicht es Kunden, sich beim Einkaufen mit Bargeld zu versorgen und den Weg zum Bankautomaten zu sparen. Trotz der positiven Resonanz bei Verbrauchern gibt es Bedenken seitens des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI hinsichtlich der Auswirkungen auf die Händler.
Laut einer Studie des EHI sind immer mehr Menschen an Bargeldabhebungen interessiert, aber der tatsächliche Anteil der Barzahlungen nimmt ab. Wenn dieser Trend anhält, könnte es für Händler schwierig werden, den Service aufrechtzuerhalten, da sie möglicherweise zusätzliches Bargeld von Versorgern kaufen müssten. Die Nutzung des Bargeldabhebens hat sich enorm gesteigert, von 2,23 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf über 12,3 Milliarden Euro im Jahr 2023.
Der Handel wird durch Gebühren belastet, die zwischen 0,1 und 0,2 Prozent des ausgezahlten Betrages pro Transaktion betragen. Im Jahr 2023 zahlten Unternehmen insgesamt 17,23 Millionen Euro an Banken, was einem Anstieg von 25,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Es wird prognostiziert, dass sich die Summe aufgrund der hohen Nachfrage weiter erhöhen wird.
Experten prognostizieren, dass Probleme auftreten könnten, wenn der Barumsatz unter 25 Prozent fällt. Die kritische Barquote wird als erreicht angesehen, wenn weniger als ein Viertel des Umsatzes bar abgewickelt wird. Trotz dieser Prognosen geben große Supermarktketten wie Rewe und Drogerieketten wie Rossmann an, aktuell keine Einschränkungen beim Abheben von Bargeld zu planen.
Die Händler zahlen derzeit etwa 13,3 Prozent des vereinnahmten Bargelds wieder an Kunden aus. Der Anteil des Bargelds am Gesamtumsatz sank 2023 um zwei Prozentpunkte auf 35,5 Prozent, und es wird erwartet, dass dieser Trend bis 2025 anhält und nur noch 25 Prozent des Umsatzes bar abgewickelt werden.
