Am 21. Juni 2025 wird der Fortschritt in der digitalen Barrierefreiheit weiter vorangetrieben. Ziel ist es, eine barrierefreie Website bereitzustellen, die allen Nutzern, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Umständen, einen gleichwertigen Zugang ermöglicht. Dies geschieht im Einklang mit den W3C Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1 auf AA-Niveau, die als internationaler Standard für die Verbesserung der Zugänglichkeit von Webinhalten gelten. Diese Richtlinien sollen sicherstellen, dass auch Menschen mit Behinderungen umfassend Zugang zu digitalen Inhalten bekommen, was insbesondere für Blinde und motorisch eingeschränkte Personen entscheidend ist. IT Daily berichtet, dass Technologien wie ein barrierefreies Interface zur Anpassung der Benutzeroberfläche und KI-basierte Anwendungen zur kontinuierlichen Optimierung der Zugänglichkeit eingesetzt werden.
Um den Anforderungen unterschiedlicher Behinderungen gerecht zu werden, werden spezielle Unterstützungsfunktionen eingeführt. Dazu gehören unter anderem ARIA-Attribute für Screen-Reader, die Benutzern beim Betreten der Website die Aktivierung eines Screen-Reader-Profils anbietet. Tastenkombinationen wie Alt+1 ermöglichen die Aktivierung von Anpassungen für Screen-Reader. Zudem wird eine Hintergrundoptimierung umgesetzt, um die Benutzererfahrung für Menschen mit Sehbehinderungen und motorischen Einschränkungen zu verbessern.
Unterstützung für verschiedene Behinderungen
Das neue System unterstützt eine Vielzahl von Behinderungsprofilen. Dazu gehören unter anderem:
- Epilepsie-sicherer Modus: Vermeidung von flackernden Animationen.
- Visuell eingeschränkter Modus: Anpassungen für bessere Lesbarkeit.
- Kognitiver Behinderungsmodus: Unterstützung für kognitive Beeinträchtigungen.
- ADHD-freundlicher Modus: Reduzierung von Ablenkungen.
- Blindheitsmodus: Kompatibilität mit Screen-Reader-Software.
- Tastaturnavigationsprofil für motorisch eingeschränkte Personen.
Des Weiteren ermöglichen zusätzliche Anpassungen, wie Schriftgrößenänderungen und Farbkontrastanpassungen. Nutzer haben die Möglichkeit, Animationen zu deaktivieren und wichtige Elemente auf der Seite hervorzuheben. Eine Audio-Stummschaltung sowie eine Suchmaschine für kognitive Unterstützung runden die Angebote ab. Dabei wird auf die Kompatibilität mit gängigen Browsern wie Chrome, Firefox, Safari, Opera und Edge sowie mit weitverbreiteten Screen-Readern wie JAWS und NVDA geachtet.
Aktuelle Entwicklungen der WCAG
Die Web Content Accessibility Guidelines haben sich seit ihren ersten Versionen kontinuierlich weiterentwickelt. Die WCAG 2.1, die am 5. Juni 2018 veröffentlicht wurde, erhielt mehrere Updates, zuletzt am 6. Mai 2025, um die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen weiter zu verbessern. Die kommende WCAG 2.2, die am 5. Oktober 2023 veröffentlicht wurde, wird aktuell zur Genehmigung bei ISO eingereicht. Diese Version umfasst 13 Richtlinien, die unter den vier Prinzipien wahrnehmbar, bedienbar, verständlich und robust organisiert sind. Es ist hervorzuheben, dass die verschiedenen Versionen der WCAG rückwärtskompatibel sind, was bedeutet, dass frühere Richtlinien weiterhin gelten, auch wenn neue hinzukommen.
Die Aktivität zur Entwicklung der WCAG wird von der Accessibility Guidelines Working Group (AG WG) der W3C Web Accessibility Initiative (WAI) geleitet. Diese Arbeit ist Teil eines umfassenderen Rahmens von Zugänglichkeitsrichtlinien, die auch die Authoring Tool Accessibility Guidelines (ATAG) und die User Agent Accessibility Guidelines (UAAG) umfassen. Hierbei wird besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass alle Webinhaltsentwickler, Designer und Evaluierungstools für Web-Zugänglichkeit direkt angesprochen werden, um die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen optimal zu gestalten W3C.
Im Hinblick auf die bestehende digitale Landschaft betont die IT Daily, dass einige Seiten möglicherweise noch nicht vollständig barrierefrei sind. Eine kontinuierliche Verbesserung der Zugänglichkeit ist jedoch ein gemeinsames Ziel, und es wird ein Feedback-Kontakt eingerichtet, um Nutzern die Möglichkeit zu geben, ihre Erfahrungen mitzuteilen und Unterstützung zu erhalten.
