Gemäß einem Bericht von www.n-tv.de hat US-Präsident Joe Biden mehrere große Konjunktur- und Investitionsprogramme aufgelegt, die eine neue Ära der US-Wirtschaftspolitik einläuten. Der Ökonom Max Krahé sieht darin einen Paradigmenwechsel, der sich in drei Merkmalen von der bisherigen US-Wirtschaftspolitik unterscheidet. Erstens bricht Biden mit dem alten Paradigma des Neoliberalismus, indem er dessen Scheitern erklärt. Zweitens strebt er politische Gestaltung an und versucht Industrieproduktion gezielt in die USA zurückzuholen. Und drittens kehrt er das Verhältnis von Finanz- und Wirtschaftspolitik um, indem er politische Ziele setzt und anschließend die Finanzplanung daran anpasst. Diese Merkmale spiegeln sich in vier Gesetzen wider, die zusammen mehrere Billionen US-Dollar für soziale, klimapolitische, sicherheitspolitische und verteilungspolitische Ziele bereitstellen. Dieser Ansatz, politische Ziele zu setzen und dann die Finanzierung anzupassen, unterscheidet sich stark von der deutschen Schuldenbremse. Es gibt jedoch auch Risiken, wie mögliche Übersubventionierung oder das Scheitern von Investitionen. Dennoch ist es eine Abwägung zwischen verschiedenen Risiken, die die Biden-Regierung dazu bewegt, diese neue Wirtschaftspolitik zu verfolgen. Der Artikel deutet darauf hin, dass diese Zäsur auf den Wahlsieg von Donald Trump, die Sorgen um die amerikanische Demokratie, die Verwundbarkeiten der USA durch die Abhängigkeit von Importen und das Erstarken linker Ideen innerhalb der Demokratischen Partei zurückzuführen ist. Die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls zum alten Muster nach einem Regierungswechsel wird als gering eingeschätzt, da diese Politik nicht nur den Interessen der Demokratischen Partei dient, sondern auch strukturschwache Regionen unterstützt, die überwiegend republikanisch wählen. Es ist noch zu früh, um den Erfolg dieser Politik zu bewerten, aber mögliche Maßstäbe könnten die Entwicklung der Investitionen, die Einkommensverteilung und die Reduzierung der Emissionen sein. Insgesamt stellt „Bidenomics“ einen deutlichen Wandel in der US-Wirtschaftspolitik dar, der voraussichtlich auch langfristige Auswirkungen auf den Markt und die Finanzbranche haben wird.
Quelle: Gemäß einem Bericht von www.n-tv.de
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