Die traditionsreiche Sandalenmarke Birkenstock ist bei ihrem Börsengang in New York gescheitert. Die Aktie fiel am ersten Handelstag um fast 13 Prozent unter den Ausgabepreis. Auch am zweiten Tag setzte sich der Kursverfall fort. In der Regel streben Unternehmen bei einem Börsengang einen höheren Ausgabepreis an, um den Anlegern eine positive Rendite zu ermöglichen. Dieses Ziel wurde im Fall von Birkenstock deutlich verfehlt.
Die Gründe für dieses Scheitern können vielfältig sein. Einerseits könnte der Preis zu hoch angesetzt worden sein, andererseits könnte die Nachfrage nach Birkenstock-Aktien einfach zu gering gewesen sein. Der Modebereich hat derzeit mit wirtschaftlichen Unsicherheiten und einem knapperen Verbraucher-Budget zu kämpfen, was die Attraktivität von Börsengängen in dieser Branche beeinträchtigt. Dennoch kann Birkenstock auf ein solides Geschäft und Gewinne verweisen, was normalerweise für Anleger attraktiv ist.
Die Auswirkungen dieses missglückten Börsengangs könnten weitreichend sein. Birkenstock hatte einen Ausgabepreis von 46 Dollar festgesetzt, der bereits am unteren Ende der vorher festgelegten Preisspanne lag. Die Anleger waren jedoch mit dieser Bewertung nicht zufrieden. Es ist anzunehmen, dass dieser negative Verlauf des Börsengangs das Vertrauen der Anleger in das Unternehmen und den Modebereich insgesamt beeinflusst. Es könnte schwieriger werden, weitere Börsengänge im Modebereich erfolgreich durchzuführen.
Ein ähnliches Scheitern bei Börsengängen ist jedoch kein Einzelfall. Unternehmen wie Uber und Instacart haben ähnliche Erfahrungen gemacht, bei denen die Aktien beim Börsendebüt unter dem Ausgabepreis lagen. In beiden Fällen erholten sich die Kurse jedoch im weiteren Verlauf.
Für Birkenstock selbst hatte der Börsengang einen Erlös von knapp 1,5 Milliarden Dollar zur Folge. Der Haupteigentümer L Catterton erhielt davon rund zwei Drittel. Das Unternehmen plant, den Erlös zur Schuldenabbau zu nutzen und betont sein langfristiges Wachstum.
Birkenstock, mit Hauptsitz in Linz am Rhein, blickt auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück. In den letzten Jahren hat sich die Marke weiterentwickelt und ist zu einem Mode-Accessoire geworden, unter anderem durch Kooperationen mit Luxusmarken wie Dior und Manolo Blahnik. Im ersten Halbjahr des aktuellen Geschäftsjahres steigerte Birkenstock den Umsatz um 18,7 Prozent auf rund 644,2 Millionen Euro, jedoch ging der Gewinn aufgrund ungünstiger Wechselkurse zurück.
Quelle: Gemäß einem Bericht von www.zeit.de
Den Quell-Artikel bei www.zeit.de lesen