
In den letzten Wochen haben Anleger einen signifikanten Trendwechsel vollzogen: Milliarden von Dollar fließen aus Goldfonds in Bitcoin-ETFs. Laut Der Aktionär verzeichneten Bitcoin-ETFs, insbesondere der iShares Bitcoin Trust (IBIT) von BlackRock, in den letzten fünf Wochen Zuflüsse von über 9 Milliarden US-Dollar. Im Gegensatz dazu sahen goldgedeckte Fonds Abflüsse von mehr als 2,8 Milliarden Dollar.
Diese Verschiebung wird von einer wachsenden Wahrnehmung begleitet, dass Bitcoin als ernstzunehmende Alternative zu Gold fungiert. Diese Sichtweise wird nicht zuletzt durch Sorgen über die Stabilität der US-Staatsfinanzen verstärkt. Bitcoin hat vor kurzem ein Allzeithoch von 111.980 Dollar erreicht, was zusätzliches Anlegerinteresse weckt.
Institutionelle Akzeptanz und Marktstrategien
Christopher Wood, Aktienstratege bei Jefferies, betrachtet sowohl Gold als auch Bitcoin als Absicherungen gegen Währungsabwertung, insbesondere im G7-Raum. Während Gold häufig in Zeiten geopolitischer Spannungen geschätzt wird, profitiert Bitcoin von einem allgemeinen Misstrauen gegenüber dem traditionellen Finanzsystem. Geoff Kendrick, Digital-Asset-Experte bei Standard Chartered, hebt die dezentrale Struktur von Bitcoin als Schutz gegen die Risiken im Finanzsystem hervor.
Ein Beispiel für solche Risiken sind die Probleme wie die Pleite der Silicon Valley Bank im Jahr 2023 sowie mögliche politische Eingriffe, die das Vertrauen in die Finanzmärkte erschüttern könnten. In Reaktion auf diese Entwicklungen plant Cantor Fitzgerald Asset Management die Einführung eines neuen Fonds, den „Gold Protected Bitcoin Fund“. Dieser Fonds wird Bitcoin-Exposure mit einem goldbasierten Risikopuffer kombinieren und eine 1:1-Absicherung nach unten basierend auf dem Goldpreis bieten.
Marktentwicklungen und Anlegerverhalten
Im Gegensatz zu den Zuflüssen in Bitcoin-ETFs zeigen die Abflüsse aus Gold-ETFs eine besorgniserregende Statistik. Akribische Analysen deuten darauf hin, dass die Abflüsse aus börsengehandelten Goldfonds im Jahr 2024 bereits 2 Milliarden USD überschritten haben. Besonders betroffen ist der BlackRock Gold ETF, der mit 423,6 Millionen USD die zweithöchsten Verluste verzeichnete. Abflüsse aus SPDR Gold Shares (GLD) und BlackRock iShares Gold Trust belaufen sich 2024 auf über 2,4 Milliarden USD, wie BeInCrypto berichtet.
Zusätzlich zu diesen Entwicklungen haben Bitcoin-ETFs seit ihrer Zulassung am 11. Januar insgesamt 11,6 Milliarden USD an Zuflüssen erfahren. Insbesondere am 14. Februar wurden 5 Milliarden USD in Bitcoin Spot ETFs verzeichnet. Solche Zahlen verdeutlichen den wachsenden Trend hin zu digitalen Währungen als Wertaufbewahrungsmittel, das von vielen Anlegern zunehmend favorisiert wird.
Trotz der Attraktivität von Bitcoin für kurzfristige Investitionen bleibt Gold ein wesentliches Hilfsmittel für langfristige Anlagestrategien. Analysten weisen darauf hin, dass viele traditionelle Anleger in Gold investieren, um Schutz vor Volatilität zu suchen, was oftmals ein Grund dafür ist, dass Gold als sicherer Hafen gilt. Caroline A. Crenshaw, Kommissarin der US-Börsenaufsicht, äußerte Bedenken hinsichtlich der Verknüpfung von Bitcoin mit dem traditionellen Finanzsystem und sprach sich gegen die Zulassung von Bitcoin-ETFs aus.