
Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, André Wüstner, hat eindringlich eine Aufstockung der Bundeswehr gefordert, um den aktuellen Anforderungen der NATO und der Bedrohung durch Russland gerecht zu werden. Aktuell zählt die Truppe rund 180.000 Soldaten, Wüstner fordert, diese Zahl auf bis zu 260.000 zu erhöhen. Dies sei notwendig, um die Verteidigungsbereitschaft Deutschlands zu gewährleisten und um sicherzustellen, dass die Bundeswehr die für NATO-Einsätze geforderten Fähigkeiten erreicht. In seiner Stellungnahme macht Wüstner deutlich, dass die ursprüngliche Zielgröße von 203.300 Soldaten bis 2025 übertroffen werden muss.
Er schlägt vor, ein Pflichtelement in das Gesetz über den Neuen Wehrdienst einzuführen, um die Rekrutierung zu unterstützen. Wüstner schätzt, dass zwischen 40.000 bis 60.000 zusätzliche Soldaten benötigt würden, wobei die genaue Zahl von den Beschlüssen des kommenden NATO-Gipfels abhängt. Dieses Vorgehen soll schrittweise erfolgen, um eine leistungsfähige Reserve zu entwickeln. Gesamtzielgröße der Bundeswehr, einschließlich der reservistischen Kräfte, soll schließlich bei 460.000 Soldaten liegen.
Vorbereitungen für den Neuen Wehrdienst
Wüstner hebt hervor, dass das Verteidigungsministerium bereits jetzt die Weichen für eine Umstellung auf die Wehrpflicht stellen sollte, da ein solcher Prozess etwa 18 bis 20 Monate in Anspruch nehmen könnte. Um diese Maßnahmen effizient umzusetzen, fordert er eine zweigleisige Vorgehensweise, die nach einer politischen Entscheidung schnell in die Tat umgesetzt werden kann.
Die aktuelle Diskussion über die Aufstockung der Bundeswehr fällt vor dem Hintergrund einer sich verändernden sicherheitspolitischen Lage in Europa. Ein Vergleich der militärischen Stärken von NATO und Russland zeigt, dass der Druck auf die Mitgliedstaaten wächst, ihre Verteidigungsfähigkeiten zu erhöhen. Daten von Global Firepower, veröffentlicht am 5. Februar 2025, verdeutlichen den militärischen Vergleich zwischen diesen beiden Mächten. Der Bericht, der auch auf Statista verfügbar ist, bietet detaillierte Statistiken und Grafiken zur militärischen Kennzahlen und Ausgaben der NATO sowie Russland und zeigt die Notwendigkeit für eine grundlegende Modernisierung und Aufstockung der Deutschlands Streitkräfte in der gegenwärtigen geopolitischen Lage.