Der Technologie-Krieg zwischen den USA und China dauert an, wobei die USA immer wieder versuchen, die chinesische Halbleiter-Industrie zu schwächen. Im vergangenen Herbst wurden die Beschränkungen für den Verkauf von Technologien an China noch weiter verschärft. Dennoch konnten chinesische Unternehmen kürzlich trotz des Verbots High-End-Chips von NVIDIA erwerben. Diese Chips wurden in Serverprodukten von Super Micro Computer, Dell Technologies und Gigabyte Technology aus Taiwan eingebettet.
Eine Untersuchung von Ausschreibungsunterlagen ergab, dass zehn chinesische Unternehmen, darunter auch solche mit Verbindungen zur Regierung, NVIDIA-Chips erworben haben. Diese Unternehmen reichen von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften über Technologie-Investmentfirmen bis hin zu Luftfahrt- und Weltraumzentren. Die Chips wurden zwischen dem 20. November und 28. Februar erworben, aber es blieb unklar, ob die Verkäufer auf vorhandene Vorräte zurückgriffen oder die Exportbeschränkungen umgingen.
NVIDIA betonte auf Anfrage von Reuters, dass die aufgeführten Produkte in den Ausschreibungen vor den Beschränkungen allgemein verfügbar waren und nicht gegen Exportkontrollbestimmungen verstießen. Die Serverhersteller versicherten ebenfalls, dass sie die Gesetze einhalten würden oder weitere Untersuchungen durchführen. US-Handelsministerium konnte zu möglichen Ermittlungen keine Aussage machen, bestätigte jedoch die Überwachung von Chips, die Einschränkungen unterliegen, sowie die Durchführung von Endverwendungskontrollen.
Experten wie Daniel Gerkin von der Anwaltskanzlei Kirkland & Ellis in Washington spekulierten, dass NVIDIA-Chips möglicherweise ohne Wissen des Herstellers nach China weitergeleitet wurden. Aufgrund intransparenter Lieferketten wäre es für die US-Regierung schwierig, Maßnahmen zu ergreifen. Trotz dieser Kontroverse verzeichnete die NVIDIA-Aktie einen Kursanstieg im Handel.