
Am 16. Juni 2025 wurde die Washington Post Ziel eines schwerwiegenden Hackerangriffs, der laut den Berichten des Wall Street Journal möglicherweise gezielt auf die E-Mail-Konten von Journalisten abzielte. Der Vorfall, der sich am Donnerstag ereignete, zog umgehend die Aufmerksamkeit des Chefredakteurs Matt Murray auf sich, der die Umstände des Angriffs bestätigte. Ein internes Unternehmen wurde beauftragt, die Untersuchungen zu leiten und die Sicherheitslage der Zeitung zu analysieren.
Die Angreifer hatten es insbesondere auf die Microsoft-Konten von Journalisten abgesehen, die über nationale Sicherheit, Wirtschaftspolitik und China berichten. Insgesamt zog der Vorfall eine Reihe von Maßnahmen nach sich, darunter eine Rücksetzung der Login-Daten für alle Mitarbeiter der Washington Post, die am Freitag umgesetzt wurde. Betroffene Journalisten wurden direkt kontaktiert und gebeten, ihre Zugangsdaten umgehend zu ändern, um mögliche Schäden zu minimieren.
Hintergründe des Angriffs
Die Identität der Angreifer bleibt bislang unklar, jedoch wird vermutet, dass möglicherweise eine ausländische Regierung hinter diesem Cyberangriff steckt. Journalist:innen sind aufgrund ihrer umfangreichen Kontakte und des Zugangs zu sensiblen Informationen häufig Ziele von Cyberkriminellen, insbesondere von staatlich gesteuerten Hackern. Matt Murray wies darauf hin, dass dies bereits der zweite Cyberangriff unter seiner Leitung sei. Der erste Vorfall ereignete sich 2022 und betraf News Corp, den Herausgeber des Wall Street Journal, wobei auch hier Informationen von Interesse für die chinesische Regierung entwendet wurden. Bislang wurden die Täter des ersten Angriffs nicht ermittelt.
Für die Washington Post, die 2013 von Jeff Bezos für 250 Millionen Dollar erworben wurde, sind solche Vorfälle besonders besorgniserregend, denn die Zeitung hat in den letzten Jahren signifikante Rückgänge bei den Online-Nutzerzahlen und im traditionellen Geschäft verzeichnet. So fiel der Umsatz von 190 Millionen Dollar im Jahr 2023 auf nur 174 Millionen Dollar im Jahr 2022, was eine dramatische Entwicklung für eine renommierte US-Zeitung darstellt, die im Wahljahr auf zahlreiche Herausforderungen stößt.
Reaktion und Sicherheitsmaßnahmen
Um dem Sicherheitsvorfall entgegenzuwirken, hat die Washington Post ihre Sicherheitsmaßnahmen intensiviert. Neben dem Reset der Passwörter wurden auch zusätzliche Authentifizierungsverfahren implementiert, um künftig besser gegen solche Angriffe gerüstet zu sein. Des Weiteren arbeitet das Unternehmen mit Cybersecurity-Experten zusammen, um die Ursachen des Angriffs besser zu verstehen und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu optimieren.
Im Kontext der steigenden Zahl an Cyberangriffen auf Medienunternehmen zeigt dieser Vorfall, dass auch große Nachrichtenorganisationen zunehmend im Fokus internationaler Hacker stehen, die sich häufig auf Journalisten konzentrieren, die über geopolitische Themen oder autoritäre Regime berichten. Laut WinFuture ist die Washington Post nicht das erste Medium, das Opfer eines solchen Angriffs wird, was die Dringlichkeit für verstärkte Sicherheitsvorkehrungen unterstreicht.
Die Washington Post wird nun genau beobachten, wie sich die Situation entwickelt und welche weiteren Maßnahmen zum Schutz ihrer Journalisten und Informationen ergriffen werden müssen, um derartige Vorfälle in Zukunft zu verhindern. taz berichtet von den Herausforderungen, die angesichts der gegenwärtigen Sicherheitslage zu meistern sind.