
Am deutschen Aktienmarkt zeigt sich in der aktuellen Woche ein klarer Aufwärtstrend, der von positiven Nachrichten beeinflusst wird. Der DAX hat sich von einer Korrektur zu Beginn der Woche schnell erholt und erreichte neue Höchststände. In den USA sank die Kerninflation im Dezember von 3,3% auf 3,2%. Diese Entwicklung hat die Sorgen über mögliche Zinserhöhungen der US-Notenbank Federal Reserve verringert, was bei Anlegern für Erleichterung sorgt. Marktstratege Konstantin Oldenburger stellt fest, dass Anleger, die Zinssenkungen bereits abgeschrieben hatten, von dieser Entwicklung überrascht wurden. Kurzfristig sind zwar keine Leitzinssenkungen zu erwarten, jedoch bestehen mittelfristig gute Chancen auf eine Zinssenkung.
RoboMarkets-Stratege Jürgen Molnar warnt jedoch vor einer vorsichtigen Haltung angesichts möglicher Reaktionen des Weißen Hauses. Besonders die bevorstehende Amtseinführung von Donald Trump hat das Augenmerk der Marktbeobachter auf sich gezogen. Trumps angekündigte Zolldrohungen könnten inflationär wirken und somit den Spielraum für Zinssenkungen einschränken. Trotz dieser Unsicherheiten kletterte der DAX in den letzten zwei Handelswochen um rund 5% auf 20.891 Punkte. Die Volatilität des DAX zeigt sich aktuell bei 14 Punkten, während sie im letzten Jahr an nur drei Tagen über 20 Punkte lag. Dies deutet darauf hin, dass europäische Anleger bislang relativ unbeeindruckt von globalen Unsicherheiten sind.
Positive Reaktionen auf Inflationsdaten
Anleger am deutschen Aktienmarkt zeigten auch am Dienstag Kaufinteresse, nachdem die US-Inflationsdaten veröffentlicht worden waren. Der DAX startete den Tag mit einem Rückgang von 0,09 Prozent bei 15.358,59 Punkten, stieg jedoch nach den Nachrichten im Tageshoch auf bis zu 15.632,44 Punkte und schloss schließlich mit einem Plus von 1,76 Prozent bei 15.614,43 Punkten. Der Rückgang der US-Inflation von 3,7 Prozent im September auf 3,2 Prozent im Oktober übertraf die Erwartungen der Ökonomen, die mit 3,3 Prozent gerechnet hatten.
Zusätzlich ist zu beachten, dass der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen in Deutschland im November auf plus 9,8 Punkte gestiegen ist, nachdem er im Vormonat bei minus 1,1 Punkten lag. Dies stellt den ersten positiven Wert seit April dar. Unterdessen verzeichnete RWE, der größte deutsche Stromerzeuger, eine Steigerung des bereinigten EBITDA von Januar bis September auf 6,15 Milliarden Euro, nach 3,4 Milliarden Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die FAZ berichtete zudem, dass Autowerte und die Rheinmetall-Aktie zur DAX-Stärkung beigetragen haben. Rheinmetall stieg um 6,5% auf etwa 692 Euro, beflügelt durch Verteidigungsinvestitionen, unter anderem einen neuen Vertrag für ein Flugabwehr-System mit Italien, dem ersten NATO-Staat.