Gemäß einem Bericht von www.ruhr24.de,
Weniger Inhalt zu gleichem Preis: Mogelpackungen bringen Supermarkt-Kunden zur Weißglut. Fünf Preiserhöhungen sind besonders dreist, darunter auch ein Aldi-Produkt.
Immer wieder deckt die Verbraucherzentrale sogenannte Mogelpackungen auf. Mogelpackungen sind Produkte, bei denen der Inhalt schrumpft, der Preis jedoch gleich bleibt – und das ganz unbemerkt. Wie man Mogelpackungen doch erkennen kann, verraten Supermarkt-Tricks.
Die Kunden haben nun selbst die Wahl. Sie können die „Mogelpackung des Jahres 2023“ wählen. Die Verbraucherzentrale Hamburg (VZHH) stellt dafür fünf Produkte zur Auswahl, für die im vergangenen Jahr vielfach Beschwerden eingegangen sind. Die Online-Abstimmung läuft noch bis zum 22. Januar, 16 Uhr. Zur Auswahl stehen folgende Produkte:
Yoghurt-Gums von Katjes: Die Tüte ist nun nicht mehr mit 200, sondern mit 175 Gramm gefüllt. Der Preis blieb hingegen gleich, was eine versteckte Preiserhöhung von 14 Prozent bedeutet.
TUC Bake Rolls Meersalz von Mondelez: Ein Markentausch von 7Days zu TUC hat den Preis in die Höhe schnellen lassen. Die quasi gleichen Brotchips haben nun eine neue Verpackung mit 100 Gramm weniger Inhalt als vorher. Sie sind insgesamt also 127 Prozent teurer geworden.
Chocolat Amandes Vollmilch von Aldi: Der gesamte Inhalt der Schokolade schrumpfte von 184 auf 150 Gramm. Das macht eine Preiserhöhung von etwa 30 Prozent.
Listerine Total Care von Johnson & Johnson: Kunden zahlen für eine schmalere Flasche des Mundwassers 33,5 Prozent mehr. Die Verpackungsänderung fällt kaum auf, denn die Höhe der Flasche bleibt gleich, das Fassungsvolumen ist jedoch geschrumpft.
Oreo Stieleis von Froneri: Es sind weniger Stieleise als vorher in der Verpackung. Zudem sind die einzelne Eise kleiner. Der Hersteller reduziert die Eismenge von 440 Milliliter auf 270 Milliliter pro Karton bei gleichbleibendem Preis.
Die VZHH meldet im Jahr 2023 so viele Mogelpackungen wie noch nie zuvor. Über die versteckten Preiserhöhungen führen die Verbraucherschützer eine Liste, mit der sich Kunden über betroffene Lebensmittel informieren können.
Schon lange fordern sie von der Politik ein härteres Durchgreifen bei den Herstellern. Das würde nicht nur den Geldbeutel der Verbraucher schonen und für mehr Preis-Transparenz sorgen, sondern käme auch der Umwelt zugute. Denn wenn die Inhaltsmenge der Verpackungen schrumpft, entsteht mehr Müll. Doch die geltenden Gesetze lassen den Produzenten aktuell noch zu viel Spielraum, um Kunden weiterhin auszutricksen, teilt die VZHH mit.
Die dreiste Shrinkflation in Supermärkten hat Auswirkungen auf das Konsumverhalten der Verbraucher. Durch die Entwicklung versteckter Preiserhöhungen in Form von geringerer Produktmenge zum gleichen Preis wird das Vertrauen der Verbraucher in Lebensmittelhersteller und Supermärkte erschüttert. Schwindendes Vertrauen kann langfristig zu einem Rückgang der Kundenbindung und Umsatzeinbußen für die betroffenen Hersteller führen. Darüber hinaus wird auch die Umwelt durch die vermehrte Produktion von Verpackungsmüll aufgrund der Shrinkflation belastet. Die Forderung nach strengeren Gesetzen und Transparenz in Bezug auf Produktmengen und Preise seitens der Verbraucherzentrale zeigt, dass diese Problematik auch politische und gesellschaftliche Auswirkungen hat.
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