In diesem Jahr schütten deutsche Aktiengesellschaften in DAX, MDAX und SDAX rund 62,5 Milliarden Euro an Dividenden aus. Dieser Betrag markiert einen Anstieg von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und stellt das dritte aufeinanderfolgende Dividendenrekordjahr dar. Eine Dividendenstudie von Finanzexperte Christian Röhl von DividendenAdel, der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW) und der Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige Gesellschaft (FOM) ergab dieses Ergebnis.
Die Analyse untersuchte Unternehmen, die ihre Dividenden kontinuierlich erhöht haben, Firmen, die seit langem stabile Dividenden zahlen und Unternehmen mit dem besten Dividendenwachstum über einen Zeitraum von zehn Jahren. Unter den ausgewählten Unternehmen konnten jedes sechste Unternehmen in den Auswahlindizes seine Dividende im Durchschnitt der letzten zehn Jahre zweistellig steigern.
Besonders hervorzuheben sind die Firmen Atoss, Nemetschek, Bechtle und Adesso aus dem IT- und Softwarebereich, die ihren Aktionären jedes Jahr eine Erhöhung der Dividende gewährt haben. Atoss ragt dabei heraus, da das Unternehmen nicht nur ein durchschnittliches jährliches Dividendenwachstum von 25,1 Prozent über zehn Jahre aufweist, sondern auch zu den Aristokraten-Anwärtern gehört, da es seine Dividenden seit einem Jahrzehnt kontinuierlich steigert.
Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es in der Studie auch Unternehmen, die als „gefallene Engel“ bezeichnet werden. Hierbei handelt es sich um Unternehmen, die im Laufe der Zeit ihre Dividendenausschüttung entweder gestrichen oder reduziert haben. Dies verdeutlicht, dass die Dividendenhistorie kein Garant für die Zukunft ist. Insbesondere während der Corona-Pandemie haben einige Dividendenzahler Schwierigkeiten erfahren.
Interessanterweise konnten nur Fuchs Petrolub und Cewe, jeweils im Mineralöl- und Chemiesektor sowie im Fotodienstleistungsbereich, ihren langjährigen Track-Record auch während der Pandemie aufrechterhalten. Diese Unternehmen haben erfolgreich ihre Dividendenstrategie fortgesetzt und damit Stabilität in ihren Ausschüttungen bewiesen.
