
Europa hat sich im globalen Krypto-Wettlauf mit dem Rahmenwerk *Markets in Crypto-Assets* (MiCA) eine führende Rolle gesichert. Diese umfassende Regulierung zielt darauf ab, die Märkte für Kryptowährungen zu regulieren und gleichzeitig den Anlegerschutz zu erhöhen. Laut Cointelegraph stieg das Handelsvolumen von EU-Kunden im ersten Quartal 2025 um 70 % nach Inkrafttreten der MiCA-Verordnung. Im Gegensatz dazu sank die Aktivität im amerikanischen Privatanlegermarkt in diesem Zeitraum erheblich.
Krypto-Plattformen wie Paybis registrieren eine bewusste Nutzung durch europäische Anleger, während bei Coinbase nur noch 18 % des Spot-Handelsvolumens von Privatkunden stammt, verglichen mit 40 % im Jahr 2021. Auch bei Robinhood ging das Krypto-Handelsvolumen im ersten Quartal 2025 um 35 % zurück.
Einheitliche Regulierung und Sicherheitsvorkehrungen
Die MiCA-Verordnung brachte ein einheitliches Lizenzierungssystem für alle EU-Mitgliedstaaten, sodass Krypto-Asset-Dienstleister ihre Lizenz in der gesamten EU nutzen können. Die Anforderungen beinhalten die strenge Regelung von Stablecoins, wie etwa die 1:1-Besicherung und regelmäßige Audits. Ethische Standards wie klare Angaben, Bedenkzeiten und transparente Gebühren wurden eingeführt, um den Anlegerschutz zu stärken. Die Diskussion um mögliche Vorbilder in den USA wird durch das GENIUS-Gesetz angeregt, das eine ähnliche Struktur für den amerikanischen Markt bieten könnte, um die dortige regulatorische Verwirrung zu beseitigen.
In Deutschland unterliegen Geschäfte mit Cyberwerten einer Erlaubnispflicht als Finanzdienstleistung. Anbieter sind verpflichtet, ein Whitepaper zu erstellen und es den Aufsichtsbehörden vorzulegen. Die regierenden Behörden arbeiten an technischen Regelungen zur Durchsetzung der MiCA-Bestimmungen, und ein öffentlich einsehbares Register für Kryptowerte-Whitepaper wird eingerichtet, um Transparenz und Rechtssicherheit zu gewährleisten.
Marktentwicklungen in Europa
Frankreich verzeichnete einen Anstieg der Krypto-Aktivitäten um 175 %, was unter anderem auf die proaktive Regulierungspolitik und das PACTE-Gesetz von 2019 zurückzuführen ist. Diese Entwicklungen zeigen die hohe Marktdurchdringung, die etwa 24 % der Bevölkerung betrifft. Währenddessen führt Deutschland bei der institutionellen Infrastruktur, mit Clearstream, das bald Krypto-Abwicklungsdienste anbieten wird. Die Niederlande haben sich als besonders stark im Zahlungsverkehr positioniert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass MiCA ein grundlegendes, risikogerechtes Regulierungssystem geschaffen hat. Es wirkt sich nicht nur auf die Innovation im Bereich der Distributed Ledger-Technologie aus, sondern zielt auch darauf ab, europaweit neue Standards für den Krypto-Markt zu setzen. Experten sehen in der MiCA-Verordnung einen entscheidenden Schritt zur Schaffung von Rechtssicherheit in einem sich rapide verändernden Markt.