Die jüngste Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) brachte auf den ersten Blick keine großen Neuigkeiten. EZB-Präsidentin Christine Lagarde deutete jedoch an, dass eine Zinssenkung wahrscheinlich ist, auch wenn sie betonte, dass dies erst bei der nächsten Sitzung im Juni geschehen könnte. Trotz dieser Vorsicht könnte es zu einer Normalisierung kommen, nachdem in den letzten Jahren steigende Zinsen zu beobachten waren.
Auf einer anderen Ebene hat sich jedoch in den letzten Tagen deutlich etwas geändert: Die Stimmung. Bei der Pressekonferenz nach der Sitzung wurde deutlich, dass nicht nur Europa, sondern auch die Vereinigten Staaten eine Rolle spielen. Die Inflationsrate in den USA ist auf 3,5 Prozent gestiegen, was darauf hindeutet, dass die US-Notenbank vorerst von Zinssenkungen absehen wird.
Diese Veränderungen könnten Anleger an den Börsen zum Umdenken bringen. Viele hatten fest damit gerechnet, dass die großen Zentralbanken in diesem Jahr zahlreiche Zinssenkungen vornehmen würden. Die Kursgewinne an den Börsen basierten größtenteils auf dieser Annahme, da Aktien bei sinkenden Zinsen attraktiver werden. Doch die Gewissheit über Zinssenkungen könnte sich als falsch erweisen, was zu einer unsicheren Zukunft der Aktienkurse in den nächsten Monaten führen könnte.