
Fahrraddiebstahl bleibt ein ernstzunehmendes Problem für Radfahrer in Deutschland. Im Jahr 2024 wurden etwa 245.900 Fahrraddiebstähle erfasst, was einem Rückgang von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies markiert das zweite Jahr in Folge, in dem die Diebstahlzahlen gesenkt werden konnten. Als möglicher Grund für den Rückgang wird die Nutzung von GPS-Trackern angeführt, die mittlerweile immer häufiger im Einsatz sind, um den Standort von gestohlenen Fahrrädern zu verfolgen. Dennoch gibt es eine besorgniserregende Entwicklung: Obwohl die Anzahl der Diebstähle sinkt, steigen die Schäden, die Versicherungen erleiden, da Diebe sich zunehmend auf teure (E-)Bikes fokussieren, deren Anschaffungspreise mittlerweile denen von Motorrädern ähneln.
Um sich gegen Fahrraddiebstahl abzusichern, ist es wichtig, die richtige Versicherung zu wählen. Nicht jede Hausratversicherung deckt Fahrräder ab, und die Preise für spezielle Fahrradversicherungen variieren je nach Typ und Wohnort. Verbraucher sollten alle notwendigen Daten zu ihrem Fahrrad griffbereit haben, einschließlich eines Fahrradpasses, der zur Identifizierung im Falle eines Diebstahls notwendig ist. Umworben werden auch GPS-Tracker, die sich als effektive Maßnahme zur Vorbeugung erweisen können.
Effektive Schutzmaßnahmen
GPS-Tracker wie Apples AirTag sind beliebte Optionen, um gestohlene Fahrräder zu verfolgen. Dieses münzenförmige Ortungssystem hat einen Durchmesser von etwa 3 cm und wird über das „Wo ist?“-Netzwerk betrieben, erfordert jedoch ein Apple-Gerät zur Standortbestimmung. Zu den Stärken zählen die einfache Einrichtung, eine lange Batterielaufzeit von etwa einem Jahr und die günstigen Einmalkosten. Allerdings sollten Nutzer auch die Schwächen im Hinterkopf behalten: Die Standortbestimmung kann ungenau sein, und bei älteren iPhones könnte die Funktionalität eingeschränkt sein.
Ein weiteres Beispiel sind die automatischen Schlösser wie „I LOCK IT“, die per Smartphone bedient werden können und eine Akkulaufzeit von bis zu sieben Monaten bieten. Dieses Schloss hat den Vorteil, dass es im Automatikmodus arbeitet und eine schlüssellose Bedienung ermöglicht. Allerdings gibt es auch hier Einschränkungen, denn bei einem leeren Akku kann das Schloss nicht geöffnet werden.
Alternative Tracker-Systeme
Für Radfahrer bieten sich auch alternative Systeme an, wie der „Bikefinder“. Dieser flexible Tracker kann in der Lenkstange versteckt werden und hat eine Akkulaufzeit von etwa acht Wochen. Auch mit einem E-Bike-Tracker wie dem „PowUnity Bike Trax“ lässt sich ein hohes Maß an Sicherheit erreichen, da dieser in die E-Bike-Antriebseinheit integriert wird und sich über den E-Bike-Akku versorgt.
Die Nutzung solcher GPS-Tracker kann eine wirksame Abschreckung gegen Fahrraddiebstähle darstellen. Der ADAC empfiehlt zudem, alle erforderlichen Informationen über das Fahrrad festzuhalten und bei einem Diebstahl sofort die Polizei zu informieren, anstatt selbst aktiv zu werden. Diese Maßnahmen können entscheidend dazu beitragen, den Verlust eines Fahrrads zu verhindern oder dessen Wiederbeschaffung zu erleichtern.
Um die eigene Sicherheit und die des Fahrrads zu optimieren, ist es hilfreich, über die verschiedenen Ortungssysteme und deren Vor- und Nachteile informiert zu sein. Der technische Fortschritt bietet Radfahrern heute viele Möglichkeiten, um wenigstens ein Stück weit gegen die Bedrohung des Diebstahls gewappnet zu sein.