Gemäß einem Bericht von www.stuttgarter-nachrichten.de, übt der Präsident des baden-württembergischen Sparkassenverbands, Peter Schneider, harsche Kritik an der Politik angesichts der Krise im Wohnungsbau. Er befürchtet, dass als Folge dauerhaft Kapazitäten in der Bauwirtschaft wegfallen und Bauen dann noch teurer wird. Die Nachfrage nach Wohnungen und dem Bedarf sei groß, dennoch sei der private Immobiliensektor in einer Krise. Schneider plädiert für ein konzertiertes politisches Vorgehen, um den Wohnungsbau anzukurbeln. Er macht Unsicherheiten im Markt, gestiegene Zinsen, und hohe Grunderwerbs- und Zusatzkosten verantwortlich. Weiterhin kritisiert er mögliche einkommensabhängige Grenzen für die Vergabe von Wohnimmobilienkrediten als „Schnapsidee“ und fordert Maßnahmen wie eine Senkung der Kaufnebenkosten und die Möglichkeit, Bauzinsen von der Steuer abzusetzen.
Die Auswirkungen dieser Lage auf den Markt und die Finanzbranche sind bereits spürbar. Die Kreditneuvergabe der 50 Sparkassen in Baden-Württemberg ist deutlich eingebrochen, besonders drastisch bei der Immobilienfinanzierung. Das Volumen der zugesagten Baukredite hat sich fast halbiert. Die Investitionsbereitschaft bei Unternehmen und Privatleuten nimmt ab, was zu einer Abnahme der Kreditneuzusagen führt. Diese Entwicklung auf dem Immobilienmarkt und in der Bauwirtschaft führt dazu, dass die Preise für Wohnimmobilien aufgrund fehlender Kapazitäten und gestiegener Kosten weiter steigen könnten.
Die Sparkassen in Baden-Württemberg haben trotzdem einen Gewinnsprung verzeichnet. Der Gewinn nach Steuern stieg auf fast 1,6 Milliarden Euro an. Dennoch ist die Risikovorsorge auf 425 Millionen Euro verdreifacht, was auf die Unsicherheiten und die instabilen Marktbedingungen zurückzuführen ist.
Diese Entwicklung zeigt, dass die Politik und die Finanzbranche dringend Maßnahmen ergreifen müssen, um die Krise im Wohnungsbau in den Griff zu bekommen. Eine konzertierte Zusammenarbeit und die Umsetzung von Maßnahmen zur Senkung von Baukosten und Steuern könnten dazu beitragen, die Investitionsbereitschaft zu steigern und die Kapazitäten in der Bauwirtschaft wieder aufzubauen.
Den Quell-Artikel bei www.stuttgarter-nachrichten.de lesen