Claudia Müller, eine unabhängige Finanzexpertin und Gründerin des Female Finance Forum, hat sich entschieden, das Thema Finanzbildung verstärkt in den Fokus zu rücken. Sie hat viele Jahre bei der Deutschen Bundesbank und in einem Family Office gearbeitet und unterstreicht, wie wichtig es ist, mit persönlichen Finanzen aktiv umzugehen. Ihr Buch „Finanzen – Freiheit – Vorsorge: Der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit – nicht nur für Frauen“ dient als Motivation für zahlreiche Menschen, sich intensiver mit Geld und Anlagen auseinanderzusetzen, wie Electrified Magazin berichtete.
Müller stellt fest, dass eine der häufigsten Hürden beim Investieren darin besteht, gar nichts zu tun. Sie betont die Wichtigkeit, aktiv zu investieren und eigene Meinungen über Märkte und Produkte zu entwickeln. In Deutschland ist besorgniserregend, dass jede fünfte Frau ab 65 Jahren als armutsgefährdet gilt. Um diesem Trend entgegenzuwirken, bietet Müller kostenlose Webinare über Instagram und ihren Blog an, die sich mit Rentenlücken und Altersvorsorge beschäftigen.
Wichtige Erkenntnisse aus der Finanzbildung
Eine der zentralen Empfehlungen von Müller lautet: „Einfach anfangen und breit streuen.“ Sie rät, in Fonds statt in Einzelaktien zu investieren und mindestens einen Zeitraum von zehn Jahren für die Planung der Finanzen anzusetzen. Die Wahl kostengünstiger Anlagen wie ETFs wird explizit hervorgehoben. Nachhaltigkeitsaspekte sind für Müller ebenfalls entscheidend. Sie empfiehlt, bei der Auswahl nachhaltiger Anlagen auf Zertifikate wie das FNG-Siegel oder Finanztest zu achten.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die finanzielle Bildung von Frauen, die in der Nationalen Finanzbildungsstrategie klar adressiert wird. Frauen sind eine kritische Zielgruppe, da Altersarmut in Österreich überdurchschnittlich viele ältere Frauen betrifft. Laut Bundesministerium für Finanzen (BMF) sind mehr als zwei Drittel der armutsbetroffenen über 65-Jährigen weiblich.
Die Strategie zur finanziellen Bildung verfolgt das Ziel, die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern und berücksichtigt die speziellen Bedürfnisse von Frauen. Strukturelle Ungleichheiten und persönliche Lebensentscheidungen spielen dabei eine zentrale Rolle. Müller weist in ihrem neuen Buch „ÜBER GELD SPRICHT MAN DOCH! – Wie Kinder spielerisch einen guten Umgang mit Geld lernen“ ebenfalls auf die Wichtigkeit von Finanzbildung hin. Sie fordert mehr Aufklärung in Schulen, um Kinder frühzeitig zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu erziehen.