Finanzen

Finanzielle Gleichheit: Expertin enthüllt geheime Verhandlungstipps für Frauen!

In Deutschland sind Frauen nach wie vor mit erheblichen finanziellen Nachteilen konfrontiert. Dies belegt die Utopia-Expertin Claudia Müller, eine erfahrene Finanzcoachin und Gründerin des Female Finance Forums. Bereits 2023 litten Frauen unter einem Gender Pay Gap von 18%, was bedeutet, dass sie im Durchschnitt 20,84 Euro pro Stunde verdienen, während Männer 25,30 Euro erhalten. Trotz eines Rückgangs seit 2006 bleibt diese Diskrepanz signifikant und hat tiefere Ursachen.

Müller, die ehemalig für die Deutsche Bundesbank tätig war, erläutert, dass selbst bei gleicher Vorbereitung und Hartnäckigkeit in Gehaltsverhandlungen Frauen oft weniger Gehaltsteigerungen erreichen. Sie werden dabei häufig als wenig sympathisch oder gar geldgierig wahrgenommen. Dies führt dazu, dass die Verhandlungssituationen für Frauen strukturell benachteiligt sind und es ihnen an finanzieller Eigenverantwortung mangelt.

Die Realität der finanziellen Benachteiligung

Die strukturellen Ungerechtigkeiten zeigen sich auch in der Altersvorsorge. Der Gender Pension Gap ist alarmierend, da Frauen im Jahr 2022 im Durchschnitt nur 842 Euro Rente erhielten, während Männer in Westdeutschland 1.256 Euro bekamen. Dies hat schwerwiegende Konsequenzen, da jede fünfte Frau über 65 Jahre armutsgefährdet ist. Die vielzitierte „Motherhood Penalty“ führt dazu, dass Frauen bis zu zwei Drittel ihres Lebenserwerbseinkommens verlieren, was eng mit der Tradition verbunden ist, dass sie häufiger die berufliche Laufbahn für die Familiengründung unterbrechen.

Darüber hinaus leisten Frauen im Durchschnitt 79 Minuten täglich mehr unbezahlte Care-Arbeit als Männer, was die finanzielle Ungleichheit verstärkt. Um dieser Situation entgegenzuwirken, empfiehlt Müller, dass Frauen regelmäßig Gehaltsverhandlungen führen sollten, um ihre finanzielle Situation zu verbessern. Die Sichtweise auf finanzielle Fairness in Partnerschaften sowie das Konzept der Altersvorfreude sind wichtige Aspekte in dieser Diskussion.

Der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit

Das Projekt Female Finance hat sich zum Ziel gesetzt, Frauen zu einer besseren Kontrolle ihrer Finanzen zu verhelfen. Es betont die Notwendigkeit, Rücklagen zu bilden und das Bewusstsein für die eigenen Finanzen zu schärfen. Eine große Herausforderung bleibt der Gender Awareness Gap, bei dem vielen Frauen nicht ausreichend bewusst ist, dass sie aktiv Verantwortung für ihre Finanzen übernehmen müssen. Zudem zeigt sich, dass nur ein Drittel der Aktienanleger in Deutschland Frauen sind, obwohl ein großes Interesse an Geldanlagen besteht.

Reformen im Scheidungsrecht und der Kita-Rechtsanspruch von 2013 haben zwar die Rückkehr von Frauen in den Arbeitsmarkt erleichtert, bieten allerdings nicht die notwendige finanzielle Sicherheit. Die Rentenreformen haben zudem den Anspruch auf Witwenrenten gekürzt und stärken nicht die Absicherung gegen Altersarmut.

Insgesamt bleibt die finanzielle Benachteiligung von Frauen ein drängendes Thema, das einer gemeinsamen Anstrengung bedarf. Finanzbildung und regelmäßige Gehaltsverhandlungen sind essentiell, um den Herausforderungen besser begegnen zu können und eine gleichere finanziellen Zukunft zu gestalten.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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