In einer Zeit erheblicher wirtschaftlicher Unsicherheit warnen Experten vor einem steigenden Risiko einer weltweiten Rezession. Der Finanzmarkt zeigt sich unbeständig und das Verbrauchervertrauen erreicht den niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Eine Umfrage des Associated Press-NORC Center ergab, dass etwa die Hälfte der Erwachsenen in den USA besorgt ist über die Auswirkungen der Handelspolitik von Donald Trump auf die Preise. Rund 50 % der Amerikaner äußern extreme oder sehr große Sorgen über eine mögliche bevorstehende Rezession in den nächsten Monaten, was die allgemeine Stimmung zusätzlich belastet. Matt Watson, CEO von Origin, beschreibt die gegenwärtige Situation als unsicher und betont, dass niemand die Zukunft vorhersagen kann.
Angesichts dieser Herausforderungen ist es für Verbraucher wichtig, sich finanziell vorzubereiten. Experten empfehlen, eine umfassende Bilanz über die eigenen Finanzen zu ziehen und die Ausgaben zu analysieren. Dabei sollten nicht lebensnotwendige Ausgaben reduziert werden, um ein Polster für Notfälle zu schaffen. Außerdem raten sie, die Ausgaben in Bedürfnisse, Wünsche und Anforderungen zu unterteilen und die mentale Gesundheit zu schützen, indem man sich nicht übermäßig vom Nachrichtenzyklus vereinnahmen lässt. Bei anhaltendem Stress oder Angst ist es ratsam, einen Fachmann wie einen Finanztherapeuten zu konsultieren. Auch der Fokus auf kontrollierbare Aspekte des Lebens, wie die Haushaltsplanung und die Einrichtung eines Notfallfonds, kann hilfreich sein.
Finanzielle Resilienz und Vorbereitung
Um auf unvorhergesehene Ausgaben gewappnet zu sein, raten die Experten dazu, einen Notfallfonds einzurichten, der idealerweise 3-6 Monate der Ausgaben abdeckt. Regelmäßige Finanz-Check-Ins sind ebenfalls wichtig, um das Budget anzupassen und Schuldenmanagement zu priorisieren. Insbesondere hochverzinsliche Schulden sollten zuerst abbezahlt werden. Bei Investitionen sollte man Ruhe bewahren und langfristige Entscheidungen nicht übereilt treffen.
Eine koordinierte Studie der BaFin zur finanziellen Resilienz in Deutschland zeigt, dass über 50 % der Befragten in der Lage sind, ihre Lebenshaltungskosten für mindestens sechs Monate zu decken, sollten sie ihre Haupteinnahmequelle verlieren. Dennoch können 25 % dies nicht für mindestens drei Monate. Ein erschreckendes Ergebnis der Studie ist, dass 15 % der Befragten finanzielle Hilfe benötigen, um unvorhergesehene Ausgaben, die ihrem Monatseinkommen entsprechen, zu bewältigen.
Altersvorsorge und Sparverhalten
Die Studie zeigt ebenfalls, dass 17 % der Erwerbsfähigen mit ihrer Altersvorsorge unzufrieden sind oder keine Pläne haben. Ein Drittel der Nicht-Ruheständler plant, im Rentenalter weiterzuarbeiten. In puncto Sparverhalten nutzen 73 % der Befragten Spar- oder Girokonten, während 27 % Bargeld zu Hause sparen. Bemerkenswert ist, dass über ein Drittel der Befragten das Kleingedruckte bei Verträgen nicht liest, was häufig zu finanziellen Nachteilen führt. Trotz dieser Bedenken sind 66 % der Befragten mit ihrer finanziellen Situation zufrieden – ein Anstieg im Vergleich zu 42 % im Jahr 2019.
Zusätzlich haben 86 % der Befragten ihre Finanzangelegenheiten im Blick und 60 % setzen sich langfristige finanzielle Ziele. Ein Anstieg zeigt sich auch beim Anlageverhalten: 44 % investieren in Aktien, während lediglich 5 % in Kryptowährungen investieren. Die Erwartungen an die staatliche Rente sind jedoch gesunken, mit nur 84 % der Befragten, die diese annehmen, verglichen mit 90 % im Jahr 2019.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die gegenwärtige wirtschaftliche Unsicherheit Verbraucher dazu veranlasst, ihre finanzielle Resilienz zu stärken. Maßnahmen zur finanziellen Vorbereitung, wie sie von den Experten empfohlen werden, können helfen, die Herausforderungen zu bewältigen und für die Zukunft besser gewappnet zu sein. Die BaFin wird am 14. Dezember 2023 die Ergebnisse ihrer Studie zur finanziellen Resilienz veröffentlichen, die wichtige Einblicke in das Spar- und Anlageverhalten der Deutschen geben wird und als Leitfaden für zukünftige finanzielle Entscheidungen dienen kann.
Euronews berichtet, dass es gerade in unsicheren Zeiten wichtig ist, seine finanziellen Angelegenheiten aktiv zu steuern. Die BaFin zeigt in ihrer Studie, wie hoch die finanzielle Resilienz in Deutschland tatsächlich ist und welche Aspekte hierbei verstärkt beachtet werden müssen.
