
Die Zusammenhänge zwischen fondsgebundenen Versicherungen und der Abgeltungsteuer im Erbfall nehmen zunehmend an Bedeutung zu. Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen steuerlichen Rahmenbedingungen zeigt sich, dass Fondspolicen für Anleger zahlreiche Vorteile bieten. Experten betonen, dass die Wahl des besten Produkts stark von der individuellen Situation der Kunden abhängt, was Michael Hauer, der Chef des IVFP, eindrücklich unterstreicht. Ihm zufolge ist das Verständnis der unterschiedlichen Modelle für Berater unerlässlich, um den Kunden die bestmögliche Empfehlung zu geben.
Wie VersicherungsJournal berichtet, bietet die Abgeltungsteuer bedeutende steuerliche Vorteile für fondsgebundene Versicherungen im Vergleich zu Direktinvestments in Fonds. Während bei Direktanlagen in Investmentfonds eine Teilfreistellung von bis zu 30 % gilt, können bis zu 28 % Abgeltungssteuer auf direkte Fondsinvestments anfallen. Fondspolicen zeigen hier klare Vorteile, spätestens wenn die steuerlichen Vergünstigungen die Abschlusskosten, die über fünf Jahre rund 2,5 % betragen, übersteigen.
Steuerliche Aspekte und Hinterbliebenenleistungen
Fondspolicen bieten gegenüber Fondsdepots den großen Vorteil, dass die Erträge nicht sofort versteuert werden. Bei einer Ausschüttung während der Laufzeit oder beim Verkauf von Anteilen fällt keine Abgeltungssteuer an. Stattdessen erfolgt die Besteuerung erst bei der Auszahlung, wobei auch hier ansprechende Teilfreistellungen, wie eine 15%ige Freistellung bei einer Vertragslaufzeit von mindestens 12 Jahren vorliegen können. Dies unterstützt die Renditeoptimierung über Jahre hinweg.
Ein prägnantes Beispiel zur Veranschaulichung ist der Fall eines 55-Jährigen, der 100.000 Euro in eine Fondspolice investiert. Im Falle seines Ablebens mit 83 Jahren würde seine Tochter 300.000 Euro steuerfrei erhalten, wobei der Freibetrag für (Stief-)kinder bei 400.000 Euro liegt. Dank des Policenmantels sind die Erben vor der sogenannten Fußstapfentheorie des Steuerrechts geschützt, was die Attraktivität dieser Anlageform weiter steigert.
Vorteile und Flexibilität der Fondspolicen
Die Flexibilität der Fondspolicen erweist sich als erheblich. So können Anleger Zuzahlungen tätigen, Beiträge erhöhen oder reduzieren sowie Teilauszahlungen vornehmen. Zudem ist eine lebenslange Rente vom Versicherer dank der Struktur von Fondspolicen möglich, was zusätzliche Sicherheit im Alter bietet. Die Möglichkeit, Fonds zu wechseln, bietet einen weiteren Vorteil, da dies oft zu einer höheren Rendite im Vergleich zur Direktanlage führt. Hierbei können Gewinne gesichert oder Verluste vermieden werden.
Ein weiterer positiver Aspekt ist die Vereinfachung der Verwaltung. Anleger müssen kein Depot eröffnen und der Verwaltungsaufwand ist stark reduziert. Dies wird ergänzt durch psychologische Vorteile: Rücklagen über ein Versicherungsprodukt fördern tendenziell die Sparquote und verlängern die Spardauer, da das Guthaben für den Anleger weniger sichtbar ist. Auf diese Weise werden impulsive Ausgaben reduziert.
Zusätzlich bieten fondgebundene Versicherungen Sicherheitsservices, die den Anleger dazu ermutigen, durch Ablaufmanagement und Rebalancing eine sinnvolle Fondsverteilung beizubehalten. Diese Maßnahmen können helfen, auch in turbulenten Märkten stabil zu bleiben.
Trotz dieser Vorteile müssen Anleger die höheren Beginnkosten in den ersten fünf Jahren sowie die oft verwirrenden Begriffe in den Angebotsunterlagen beachten. Dennoch können Fondspolicen, insbesondere wenn sie niedrige Kosten, flexible Gestaltungsmöglichkeiten und eine gute Fondsauswahl bieten, für viele Anleger die bessere Wahl im Vergleich zur Direktanlage sein, wie auch Geld und Verbraucher zusammenfasst.