
Immer mehr Menschen denken über eine Frührente nach, um mehr Zeit für Familie und persönliche Träume zu haben. Dabei sollten sie sich der Bedingungen und möglichen finanziellen Einbußen bewusst sein. Viele Arbeitnehmer sind sich nicht darüber im Klaren, dass der abschlagsfreie Renteneintritt bereits seit 2012 für Personen mit 45 Versicherungsjahren verfügbar ist, wie stern.de berichtet. Wenn die notwendige Versicherungsjahresanzahl erreicht ist, kann die Frührente frühestens zwei Jahre vor dem regulären Renteneintrittsalter beantragt werden.
Wer über eine Frührente nachdenkt, sollte unbedingt einen Antrag bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV) stellen. Dies ist auch online möglich. Arbeitnehmer, die 45 Versicherungsjahre erreicht haben, sollten die Frührente beantragen, selbst wenn sie weiterhin arbeiten möchten. Interessanterweise enden Arbeitsverträge nicht automatisch mit dem Eintritt in die Frührente, was auch Altersdiskriminierung vorbeugen soll. Trotz des vorzeitigen Renteneinstiegs ist es möglich, weiterzuarbeiten und in die Rentenkasse einzuzahlen.
Finanzielle Aspekte der Frührente
Die finanziellen Folgen eines vorzeitigen Renteneintritts sollten jedoch nicht unterschätzt werden. Bei vorzeitigem Renteneintritt wird die Rente pro Monat um 0,3 Prozent gekürzt. Durchschnittsverdiener müssen beispielsweise mit einer monatlichen Einbuße von etwa 80 Euro rechnen, wie juraforum.de hinweist. Zudem hat sich die Hinzuverdienstgrenze für Frührentner 2023 aufgehoben, was zusätzliche Einkünfte ermöglicht. Höhere Einkünfte durch Rente und Arbeit können jedoch den Steuersatz erhöhen, aufgrund der Steuerprogression.
Es gibt auch Regelungen, die Hartz IV-Empfängern den Erwerb von Rentenansprüchen verwehren. Während der Bezug von Hartz IV keine Rentenansprüche sichert, erhalten Beamte bei Dienstunfähigkeit eine Ruhegehalt, was eine essentielle Absicherung darstellt. Für bestimmte Berufsgruppen, wie Feuerwehrleute oder Piloten, gelten spezielle Regelungen, die einen früheren Renteneintritt ohne Abschläge ermöglichen.
Voraussetzungen und Beratung
Wer in Frührente gehen möchte, muss mindestens fünf Jahre in die Rentenkasse eingezahlt haben. Davon sollten drei Jahre in den letzten fünf Jahren liegen. Erforderlich ist zudem ein ärztliches Attest über die eigene Arbeitsfähigkeit. Wer dennoch vorzeitig Rente bezieht, sollte bedenken, dass auch die Rente selbst in der Regel lebenslang gekürzt wird.
Ein Vorteil der Frührente ist die Möglichkeit, diese vorzeitig zu beenden, sollte man wieder in Arbeit gehen. Dennoch sollten Interessierte die Höhen und Tiefen der Frührente gut abwägen, da die Altersrente niedriger ausfallen kann und auch andere Sozialleistungen beeinflusst werden können. Eine umfassende Beratung zur Frührente ist durch die DRV verfügbar, um die individuellen Optionen optimal zu nutzen.