
Die Generation Z steht vor einer großen Herausforderung, wenn es um den Abschluss von Versicherungen geht. Eine aktuelle Studie der Sirius Campus GmbH zeigt, dass junge Erwachsene im Alter von 16 bis 30 Jahren selten ihre erste Versicherung über einen Versicherungsmakler abschließen. Laut den Ergebnissen, die auf einer Befragung von 1.626 Personen basieren, haben insbesondere die jüngeren Jahrgänge einen geringeren Zugang zu Versicherungsverträgen.
Im Durchschnitt haben 16- bis 18-Jährige etwa zwei Versicherungsverträge, die häufig von ihren Eltern abgeschlossen werden. Dagegen besitzen 28- bis 30-Jährige im Schnitt vier Verträge, wobei vor allem private Haftpflicht-, Hausrat- und Kfz-Versicherungen relevant sind. Wichtige Lebensereignisse wie ein Autokauf, die Geburt eines Kindes oder der Berufseinstieg führen häufig zu Versicherungsabschlüssen.
Erster Kontakt zur Versicherung
Die Studie zeigt zudem, dass 42% der jungen Erwachsenen ihren ersten Versicherungsvertrag über einen Vermittler abschließen. Weitere 29% erwerben eine Versicherung direkt beim Anbieter. Vergleichsportale spielen hingegen eine untergeordnete Rolle mit lediglich 10%. Die häufigsten Abschlussorte sind das Büro einer Versicherungsgesellschaft sowie Online-Plattformen.
Für die Versicherungsbranche ist es entscheidend, die Bedürfnisse der Generation Z zu verstehen. Laut einer Untersuchung von Deloitte ist dies die erste Generation, die mit modernen Technologien und dem Internet aufgewachsen ist. Kaufentscheidungen werden stark von sozialen Medien und digitalen Informationen beeinflusst. Dies bedeutet, dass die traditionelle Methode des „Push“-Verkaufs zunehmend nicht mehr funktioniert; Versicherungen müssen vielmehr so präsentiert werden, dass sie auf das Interesse der jungen Konsumenten stoßen.
Der Weg zum Versicherungsabschluss
Deloitte hebt hervor, dass es in verschiedenen Phasen des Kaufprozesses wichtig ist, auf die Erwartungen der Generation Z einzugehen. Zu Beginn steht die Feststellung des Bedarfs, gefolgt von der Bildung eines Bewusstseins für die Relevanz von Versicherungen. Die Analyse zeigt, dass ein geringes Bewusstsein und mangelnde Kenntnisse häufig zu uninformierten Entscheidungen führen. Darüber hinaus ist die Abwägung von Optionen entscheidend, wobei junge Konsumenten klare Kaufkriterien haben.
Ein zentraler Aspekt ist die Bereitwilligkeit der Generation Z, persönliche Daten für Vorteile zur Verfügung zu stellen, insbesondere wenn es um den Abschluss eines Vertrags über Remotekanäle geht. Effektive Informationsquellen, wie beispielsweise informative TikTok-Videos, erweisen sich als stärkere Anreize für Versicherungsabschlüsse, während kurze und lustige Videos weniger effektiv sind. Um den Versicherungsabschluss zu fördern, ist es also notwendig, Wissen über Risiken und die Sinnhaftigkeit von Versicherungen aufzubauen.
Die Ergebnisse beider Studien verdeutlichen, dass Versicherungsmakler und Anbieter an einer Anpassung ihrer Strategien arbeiten müssen, um die junge Zielgruppe besser zu erreichen und ihre Bedenken zu adressieren. Der Zugang zu dieser potenziellen Kundengruppe könnte entscheidend für zukünftige Geschäftsmodelle in der Versicherungsbranche sein.
Weitere Informationen zur Thematik sind in den Studien von VersicherungsJournal sowie von Deloitte zu finden.