Und er ergänzte: „Ich sehe keine Tendenz, dass die Bauzinsen wieder um 0,5 Prozentpunkte sinken könnten – in keinem wirtschaftlichen Szenario.“ Eine Gefahr liege in einer neuen Eskalation des Nahostkonflikts, die die Ölpreise und Inflation hochtreiben könnte und Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank in noch weitere Ferne rücken würde.
Die vielen Leitzinserhöhungen
Nach Daten von FMH lagen die Zinsen für zehnjährige Baufinanzierungen am Montag im Schnitt bei 4,25 Prozent pro Jahr. Anfang Oktober waren die Bauzinsen abermals über die Vier-Prozent-Marke geklettert auf ein Zwölf-Jahreshoch. Der Zinsanstieg gilt als wichtigster Grund für die gesunkenen Immobilienpreise, da sie Finanzierungen verteuern.
Bei Darlehen mit einer hohen Beleihung von 90 Prozent seien aber auch deutlich höhere Zinsen zu beobachten, sagt Herbst. „Rund ein Drittel der Banken verlangt dann schon mehr als 5 Prozent.“ Zum Vergleich: Im Januar 2022 konnten Immobilienkäufer noch Finanzierungen mit zehn Jahren Zinsbindung zu unter einem Prozent Zins abschließen.
Doch mit dem Ukraine-Krieg und den Preissprüngen für Energie stieg die Inflation stark – große Zentralbanken reagierten mit einer Serie von Leitzins-Erhöhungen. Die Europäische Zentralbank legte vorige Woche nach zehn Anhebungen in Folge eine Pause ein, stellte aber klar, dass eine Diskussion über Zinssenkungen „völlig verfrüht“ sei.
Der Baufinanzierungsvermittler Interhyp erwartet, dass sich die Zinsen für zehnjährige Kredite weiter um 4 Prozent bewegen und bis Jahresende auf ähnlichem Niveau bleiben wie derzeit. „Auch die jüngste Entscheidung der EZB, den Leitzins nicht weiter anzuheben, deutet darauf hin“, sagt Privatkundengeschäft-Vorständin Mirjam Mohr.
Aufwärtsdruck sieht Tomas Peeters, Vorstandschef von Baufi24. „Die 5-Prozentmarke bei Kreditzinsen rückt gerade bei langlaufenden Finanzierungen mit hohem Beleihungswert immer empfindlicher in Reichweite.“ Für Immobilienanwärter gelte weiter: „Warten lohnt eher nicht, im Worst Case wird der Eigenheimerwerb noch teurer“, meint er.
Gemäß einem Bericht von www.faz.net,
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