
In Namche Bazar, dem Hauptort der Everest-Region, ist der Anblick von Hubschraubern inzwischen alltäglich. Immer mehr Trekker entscheiden sich nach ihren Wanderungen für einen Helikopterflug zurück nach Kathmandu, was bei den Anwohnern und Geschäftsinhabern für Unmut sorgt. Die verstärkte Nutzung dieser Luftfahrtoption wirkt sich negativ auf lokale Unternehmen aus, da Hoteliers und Restaurantbetreiber mit Umsatzverlusten kämpfen müssen, die Schätzungen zufolge seit der Coronazeit zwischen 20 und 30 Prozent liegen. Dies ist insbesondere frustrierend, da die Trekker häufig ihre Auslandsreisekrankenversicherung für diese Helikopterflüge nutzen, anstatt die Kosten selbst zu tragen. Laut RND führt dies zu einer besorgniserregenden Entwicklung im Tourismussektor der Region.
Besonders bemerkenswert ist, dass ein Arzt in den hochgelegenen Regionen wie Gorak Shep oder Lobuche die gesundheitliche Unfähigkeit der Trekker bestätigt, bevor die Krankenversicherung für einen Rückflug greift. Dies hat zu Berichten über mögliche Betrügereien geführt, bei denen mehrere Personen in einem Helikopter „gerettet“ werden, doch die Rettungen einzeln abgerechnet werden. Trekking-Agenturen nutzen diese Unannehmlichkeiten aus und bieten den Reisenden an, kostengünstige Helikopterflüge nach ihrer Wanderung zu buchen, was die Situation weiter verkompliziert.
Herausforderungen für die lokale Wirtschaft
Raju Pulami Magar, ein Hotelmanager aus Namche Bazar, hat zudem auf weitere Probleme hingewiesen, die durch die Schließung des internationalen Flughafens in Kathmandu für notwendige Sanierungsarbeiten entstanden sind. Flugverbindungen nach Lukla erfolgen nun häufiger von Ramechhap aus, was für Touristen eine beschwerliche Anreise darstellt und ebenfalls die Umsätze der lokalen Unternehmen belastet. Auch hier schätzt Magar Umsatzverluste von 20 bis 30 Prozent.
Die Situation erfordert dringend Maßnahmen von der Distriktregierung, insbesondere um gegen die sogenannten Fake-Rettungsflüge vorzugehen und um die Sanierung der Landebahn in die weniger geschäftigen Zeiten zu verlegen. Ohne nachhaltige Lösungen könnte der Tourismussektor in der Everest-Region weiterhin unter den Auswirkungen dieser Herausforderungen leiden.
Trekkingerfahrungen und Hubschraubertouren
Das Trekking in die Everest-Region beginnt meist in Kathmandu, wo Reisende die Möglichkeit haben, den beeindruckenden Kathmandu Durbar Square und Swayambhunath zu erkunden. Die durchschnittliche Trekkingroute beinhaltet einen Flug von Kathmandu nach Lukla, gefolgt von einer Wanderung durch das Dudh Koshi Tal in das Herz des Sagarmatha Nationalparks nach Namche Bazaar. Hier genießen die Trekker die atemberaubende Umgebung und entspannen einen Akklimatisierungstag.
Ein beliebter Abschluss der Trekkingtour ist ein Hubschrauberflug von Namche Bazaar nach Kathmandu über das Everest Basislager, bei dem Reisende einen beeindruckenden Blick auf die majestätischen Himalaya-Gipfel wie Ama Dablam und Lhotse erhalten. Solche Erlebnisse sind nicht nur unvergesslich, sie werfen auch Fragen über die Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft und die Unversehrtheit des Ökosystems auf. Immer mehr Trekker nutzen diese Form der Rückreise, was die Diskussion um verantwortungsvollen Tourismus in dieser sensiblen Region weiter anheizt. Weitere Informationen über die Trekkingroute finden Sie auf kimkim.