Die HUK-Coburg, Deutschlands größter Autoversicherer, sieht sich mit der Notwendigkeit konfrontiert, die Preise in der Kfz-Sparte erneut anzuheben, obwohl der Nettogewinn im Jahr 2023 auf 298 Millionen Euro gestiegen ist. Diese Erhöhung wurde durch positive Kapitalergebnisse angetrieben. Ein Defizit in der Kfz-Versicherungssparte von fast 547 Millionen Euro wurde festgestellt, was zum Teil auf steigende Ersatzteilpreise, vermehrte Schäden durch Unwetter und eine unerwartet hohe Zahl von Unfällen und Schadenmeldungen zurückzuführen ist.
Mit 13,9 Millionen versicherten Fahrzeugen führt die HUK den deutschen Markt an und liegt damit vor der Allianz. Bereits gab es zwei Tariferhöhungen für Bestandskunden im Jahre 2022 und 2023, welche insgesamt 15 Prozent ausmachten. Weitere Anpassungen der Beitragssätze könnten bevorstehen, da sich die Ertrags- und Ergebnissituation weiterhin herausfordernd gestaltet. Die HUK-Coburg ist nicht allein mit ihren Verlusten in der Kfz-Sparte, da der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft ebenfalls ein Defizit in dieser Branche prognostizierte aufgrund gestiegener Kosten.
Trotz der Schwierigkeiten in der Kfz-Sparte verzeichnet die HUK-Coburg insgesamt positive Geschäftsergebnisse, wobei die Beitragseinnahmen aller Sparten um 6,2 Prozent auf neun Milliarden Euro angestiegen sind. Das Kapitalanlageergebnis verbesserte sich sogar um 86 Prozent auf 931 Millionen Euro, begünstigt durch gestiegene Zinsen und Aktienkurse. Der Jahresüberschuss erreichte 300 Millionen Euro, was mehr als doppelt so hoch ist wie im Vorjahr.
