Silberstreif am Horizont
Nach einer langen Durststrecke ist der ifo-Geschäftsklimaindex im Oktober gestiegen. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich verbessert, sowohl die Einschätzungen zur gegenwärtigen Geschäftslage als auch die Erwartungen für die kommenden Monate sind positiver ausgefallen. Der Index stieg von 85,8 Punkten im September auf 86,9 Punkte im Oktober. Experten hatten lediglich einen Anstieg auf 86,0 Punkte erwartet. Laut ifo-Institut sind jedoch nicht alle Wirtschaftssektoren gleichermaßen optimistisch. Im Verarbeitenden Gewerbe sind die Erwartungen gestiegen, aber die aktuelle Lage wird schlechter bewertet. Die Auftragslage in der Industrie wird weiterhin als schwierig eingeschätzt.
Dienstleister optimistischer, am Bau bleibt es schwierig
Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima deutlich verbessert, und die laufenden Geschäfte sorgen für Zufriedenheit bei den Unternehmen. Im Handel hingegen haben sich die Einschätzungen zur aktuellen Lage verschlechtert, und die Händler sind pessimistischer für die kommenden Monate. Auch am Bau wird die aktuelle Geschäftslage leicht schlechter bewertet, während der Ausblick für die kommenden Monate sich leicht verbessert hat, jedoch immer noch pessimistisch bleibt.
Experten verhalten optimistisch
In ersten Stellungnahmen zum aktuellen ifo-Index zeigen sich die Experten verhalten optimistisch. Sie sehen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft in der Rückkehr der Kaufkraft der Konsumenten und in der Verminderung der geldpolitischen Bremseffekte. Es wird jedoch auch darauf hingewiesen, dass die deutsche Wirtschaft seit etwa zwei Jahren zwischen magerem Wachstum und Rezession schwankt.
Technische Rezession möglich
Die deutsche Wirtschaft wird laut Expertenmeinungen auch im zweiten Halbjahr 2023 nicht über eine Stagnation hinauskommen. Es wird davon ausgegangen, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im abgelaufenen Sommer-Quartal gesunken ist und Deutschland somit erneut in eine technische Rezession geraten könnte. Die meisten Experten rechnen mit spürbarem Wachstum erst im kommenden Jahr.
Den Quell-Artikel bei www.tagesschau.de lesen