Der Immobilienmarkt rund um Pforzheim zeigt sich im Jahr 2025 in einem neuen Licht. Laut einer Auswertung von Immowelt sind die Quadratmeterpreise in den umliegenden Landkreisen teils deutlich gefallen, was potenzielle Käufer anlockt, jedoch oft auch die Herausforderung der erforderlichen Sanierungen mit sich bringt.
Die Preisentwicklung in den vier analysierten Landkreisen ist signifikant. Im Landkreis Böblingen sank der Quadratmeterpreis von 4.883 €/m² im Jahr 2022 auf 4.119 €/m² in 2025, was einem Rückgang von 15,6% entspricht. Im Enzkreis fiel der Preis von 3.526 €/m² auf 3.120 €/m² (-11,5%). Ähnlich ist die Situation im Landkreis Calw, wo der Preis um 10,1% auf 2.858 €/m² fiel, und im Landkreis Karlsruhe, wo die Preise um 9,8% sanken. Die Analysen bestätigen, dass ein erheblicher Anteil der Immobilien in diesen Regionen in ineffizienten Energieklassen klassifiziert ist, was Kaufinteressenten dazu auffordert, mögliche Sanierungskosten und die Energieeffizienz der Objekte zu berücksichtigen.
Marktentwicklung und Käuferverhalten
Zusätzlich zur aktuellen Preisentwicklung berichtet der Immobilienmarktbericht 2024 über eine gesunkene Nachfrage nach Kaufimmobilien in Pforzheim, bedingt durch ein verändertes Zinsumfeld. Besonders Immobilien mit schlechtem Energieausweis und hohem Modernisierungsbedarf sind weniger gefragt. Dennoch zeigen die Markttrends Anzeichen einer leichten Belebung. Kapitalanleger, die auf gesunkene Preise und niedrigere Zinsen setzen, sind insbesondere an Dreizimmerwohnungen bis 240.000 € interessiert.
Im Frühjahr 2024 betrugen die durchschnittlichen Preise für Eigentumswohnungen aus dem Bestand 2.570 €/m², während neuerrichtete Objekte zwischen 3.370 €/m² und 4.400 €/m² lagen. Dies zeigt Preisnachlässe im Vergleich zum Vorgängerjahr von 5,5% (neu) und 2,3% (alt). Die Kaufpreise für Häuser variierten, wobei freistehende Einfamilienhäuser bei 460.000 € (-4,2%), Doppelhaushälften bei 427.000 € (-5,1%) und Reihenmittelhäuser bei 360.000 € (-3,5%) handelten.
Mietmarkt und Herausforderungen
Während der Kaufmarkt durch steigende Finanzierungskosten und strenge Kreditvergabekriterien gedämpft ist, bleibt der Mietmarkt in Pforzheim angespannt. Die Nachfrage übersteigt das Angebot deutlich. Im Frühjahr 2024 stiegen die Neuvertragsmieten für Altbauobjekte auf durchschnittlich 9,30 €/m², Bestandsobjekte auf 9,40 €/m² und Neubauobjekte auf 10,70 €/m². Diese Mietpreissteigerungen von 2,2% im Vergleich zu Frühjahr 2023 resultieren aus der hohen Nachfrage, bestimmten gesellschaftlichen Trends, wie dem Anstieg der Einpersonenhaushalte, und einer nicht ausreichenden Schaffung neuen Wohnraums.
Insgesamt zeigt sich, dass potenzielle Käufer in der Region Pforzheim aufgrund der gesunkenen Preise auf Gelegenheit hoffen, während sie gleichzeitig vor der Herausforderung stehen, zeitintensive und kostspielige Modernisierungen anzugehen. Der Mietmarkt bleibt infolge der anhaltenden Nachfrage voraussichtlich angespannt, was auf die Notwendigkeit hinweist, den Wohnungsneubau voranzutreiben, um diese Herausforderungen zu bewältigen.
