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Immobilienverrentung: So sichern sich Senioren ihre Altersvorsorge!

Immobilienbesitz kann im Alter viele Vorteile bieten, insbesondere die Freiheit, keine Miete zahlen zu müssen. Dennoch sehen sich viele Hauseigentümer, die in den Ruhestand treten, mit finanziellen Engpässen konfrontiert. Wegen eines Großteils ihrer Ersparnisse, die in Zinsen und Tilgung fließen, haben rund 140.000 Haushalte in Deutschland über 60 Jahren Schwierigkeiten, ihre laufenden Kosten zu decken. Daher ziehen sie zunehmend in Erwägung, ihre Immobilie zu „verrenten“, um mehr Liquidität zu gewinnen, berichtet tagesschau.de.

Der Verbraucherrechtsexperte Philipp Hammerich stellt fest, dass der Hauptwunsch vieler Senioren darin besteht, in den eigenen vier Wänden alt zu werden, ohne diese vererben zu müssen. Hohe Immobilienwerte können zudem steuerliche Überlegungen zur Verrentung anregen. Eine Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2020 hat ergeben, dass 50% der angehenden Ruheständler über ein Barvermögen von maximal 10.000 Euro verfügen. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, mit der viele Senioren nach zusätzlichen Einkommensquellen suchen.

Verschiedene Modelle der Immobilienverrentung

Es gibt mehrere Modelle, die Senioren in Betracht ziehen können, um ihre finanzielle Situation zu verbessern. Zu den gängigsten gehören Nießbrauch, Leibrente und Teilverkauf.

  • Nießbrauch: Bei diesem Modell verkaufen Senioren ihre Immobilie, behalten sich jedoch das Nutzungsrecht vor, das auch bei Vermietung möglich ist.
  • Leibrente: Hier erhalten die Verkäufer monatliche Zahlungen und behalten ihr lebenslanges Wohnrecht nach dem Verkauf der Immobilie.
  • Teilverkauf: Bei dieser Variante wird ein Teil der Immobilie verkauft, wobei die Verkäufer weiterhin an der Wertsteigerung beteiligt sind. Sie zahlen jedoch ein Nutzungsentgelt von etwa 5% jährlich.

Experten empfehlen, den Teilverkauf erst ab einem Immobilienwert von 100.000 Euro in Betracht zu ziehen. Manchmal kann der Verkaufserlös jedoch geringer ausfallen als erwartet – ein Beispiel zeigt, dass eine Immobilie im Wert von 500.000 Euro möglicherweise nur 150.000 Euro einbringt. Nebenkosten wie Grunderwerbssteuer und Notargebühren sind ebenfalls zu berücksichtigen.

Alternativen zur Verrentung

Zusätzlich zu den genannten Modellen gibt es Alternativen zur Verrentung, wie die Umkehrhypothek. Hierbei fließen monatliche Raten von der Bank, was den Senioren ebenfalls helfen kann, ihre finanzielle Situation zu stabilisieren. Laut altersvorsorge-neu-gedacht.de erlauben diese Optionen es, den Wert des Eigenheims zu nutzen, ohne ausziehen zu müssen. Experten betonen, dass das Eigenheim für viele ältere Menschen oft der größte Vermögenswert ist. Mit einer durchdachten Strategie lässt sich dieses Kapital nutzen, um den Ruhestand finanziell abzusichern, ohne das Wohnrecht zu verlieren.

Dennoch ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass jede dieser Optionen potenzielle Risiken birgt. Senioren wird geraten, vor einer Entscheidung mehrere Angebote zu vergleichen und fachliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Eigenverkäufe können eine Möglichkeit sein, den Erlös vollständig zu behalten, dennoch ist hier sorgfältige Planung gefragt, um mögliche Nachteile zu vermeiden.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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