
In den ersten Monaten des Jahres 2025 zeigt der Markt für Gewerbeimmobilien in Deutschland ein dynamisches Bild. Laut Die Presse wurden im ersten Quartal rund 300 Millionen Euro in heimische Gewerbeimmobilien investiert. Experten prognostizieren, dass das Transaktionsgeschäft im zweiten Quartal an Fahrt aufnehmen wird. Dies deutet auf ein steigendes Interesse in verschiedenen Marktsegmenten hin, wobei fortgeschrittene Verhandlungen bereits überall zu beobachten sind.
Besonders auffällig ist die Nachfrage nach Büroimmobilien. Diese machten im ersten Quartal 34 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens aus. Weitere gefragte Assetklassen sind der Wohnungsbau mit 23 Prozent, Logistikimmobilien mit 17 Prozent und Hotels, die ebenfalls 17 Prozent des Volumens ausmachten. Dabei fällt auf, dass überwiegend in sortenreine Immobilien investiert wird, während Mixed-Use-Immobilien kaum Beachtung finden.
Marktbedingungen und Herausforderungen
Erhöhte Baukosten, längere Bauzeiten und mangelnde Exit-Möglichkeiten haben die finanzielle Lage vieler Projektgesellschaften verschlechtert und führen vermehrt zu Insolvenzen. Mezzanine-Finanzierer sehen sich gezwungen, Forderungen abzuschreiben. In diesem Kontext ist die Werthaltigkeit von Senior-Finanzierungen gefährdet.
Regulatorische Entwicklungen und deren Auswirkungen
Die verschärften regulatorischen Vorgaben für Banken in der Immobilienfinanzierung kommen ebenfalls ins Spiel. Die EBA Guidelines zu notleidenden Krediten (NPLs) geben wichtige Richtlinien für die gesamte EU vor. Der Fokus der Aufsichtsbehörden liegt zunehmend auf den Immobilienkreditbüchern der Finanzinstitute, da eine Zunahme von Problemkrediten und non-performing Loans erwartet wird.
Diese Entwicklungen könnten paradoxerweise jedoch auch die Transaktionsmärkte beleben. Die hohe Nachfrage nach Büroimmobilien in den besten Lagen bleibt bestehen, während gleichzeitig der Druck auf B- und C-Lagen steigt. Eine weitere Herausforderung stellen die gestiegenen Anforderungen an Qualitätsstandards, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz dar. Zudem planen 80 Prozent der Arbeitgeber, Büroflächen um über 20 Prozent zu reduzieren, was die Anforderungen an die Immobilienwirtschaft erheblich verändert.
Ein Blick auf den Einzelhandel zeigt, dass der Online-Handel Einkaufszentren vor große Herausforderungen stellt. 60 Prozent der Verbraucher besuchen Shopping Center ohne einen Kauf zu tätigen oder zu konsumieren, was eine Neuausrichtung des Mietermixes erforderlich macht. Die Kombination aus wachsenden Risiken und Anpassungsdruck zeichnet ein komplexes Bild für die Zukunft der Gewerbeimmobilien in Deutschland.