Wirtschaftspolitik

Israels Wirtschaft unter Beschuss: Rezession droht nach Iran-Konflikt!

Die gegenwärtige Situation in Israel hat tiefgreifende wirtschaftliche Auswirkungen, insbesondere angesichts des Krieges gegen den Iran und die Hamas. Laut FR könnte die israelische Wirtschaft, die zu den wohlhabendsten der Welt zählt, in eine Rezession rutschen. Der renommierte Wirtschaftswissenschaftler Zvi Eckstein, der auch ehemaliger Vize-Gouverneur der Nationalbank ist, weist darauf hin, dass die Infrastruktur durch Angriffe des Iran stark geschädigt wurde, was massive Reparaturen erforderlich macht.

In den ersten vier Tagen des Konflikts mussten rund 2000 Israelis evakuiert werden. Diese Maßnahmen haben nicht nur Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung, sondern auch auf die Wirtschaft. Viele Kleinbetriebe sind gezwungen, geschlossen zu bleiben, da das Heimatfrontkommando nicht essenzielle Tätigkeiten untersagt.

Kriegsfolgen und Kosten

Die enormen Kriegskosten sind eine besondere Herausforderung. Eine Abwehrrakete des „Arrow 3“-Systems, das zur Luftabwehr eingesetzt wird, kostet schätzungsweise bis zu vier Millionen Dollar. Eckstein schätzt, dass etwa 75 Prozent der Kriegskosten auf die Bestückung dieser teuren Raketenschutzschilder entfallen. Insgesamt könnten die Kosten des Krieges bis zu 40 Milliarden israelische Schekel (ca. 10 Milliarden Euro) betragen. Diese Schätzungen basieren auf der Annahme eines einmonatigen Krieges, wobei die wirtschaftliche Belastung bei einer längeren Dauer deutlich steigen würde.

Die israelische Notenbank hat ihre Wachstumserwartungen bereits von 3,0 auf 2,3 Prozent gesenkt. Dies geschieht inmitten einer veränderten Alltagssituation für viele Israelis, die unter der ständigen Bedrohung durch Raketenbeschuss leiden. Laut Tagesschau verändern sich die Lebensbedingungen und der Verkehr in den Städten hat drastisch abgenommen, während die Mobilisierung von etwa 300.000 Reservisten dem Einzelhandel und der Gastronomie zusetzt.

Angesichts dieser Umstände sieht Eckstein ein negatives Wirtschaftswachstum von 2 % für das laufende Jahr voraus. Vorhergesagte Wachstumszahlen von 3,5 % wurden als optimistisch eingeschätzt. Die Rückgänge bei den Steuereinnahmen und die steigenden Kriegsausgaben könnten die Staatsverschuldung sogar verdoppeln.

Die Rolle der Hightech-Branche

Trotz der schwerwiegenden Herausforderungen gibt es auch positive Nachrichten aus dem Hightech-Sektor. Dieser Sektor zeigt surprising gute Leistungen; der Output ist um 1 % gestiegen, während die Beschäftigung um 1 % gesunken ist. Der Hightech-Bereich ist für über 48 Prozent der israelischen Exporte verantwortlich und trägt 18,1 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei. Über 14 Prozent der Beschäftigten sind in diesem Sektor tätig, was ihn zu einem entscheidenden Motor für die israelische Wirtschaft macht.

Jedoch hat der Konflikt auch auf den Finanzmärkten Spuren hinterlassen. Der TA-35 Aktienindex ist seit dem Beginn der Auseinandersetzungen gesunken, und der israelische Schekel hat den tiefsten Stand gegenüber dem US-Dollar seit achteinhalb Jahren erreicht. Die Inflation liegt bei 3,8 Prozent und der Leitzins beträgt 4,75 Prozent.

Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat bereits erklärt, dass dieser Konflikt „ein langer Krieg werden könnte“, wodurch die Unsicherheiten über die künftige wirtschaftliche Lage Israels weiter zunehmen. Experten wie Joseph Zeira warnen vor gravierenden unmittelbaren wirtschaftlichen Auswirkungen, die sich in den kommenden Monaten noch verstärken könnten.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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