Die rechtlichen Streitigkeiten um die fünf Hochhäuser im östlichen Spessartviertel scheinen kein Ende zu nehmen. Ein aktuelles Problem betrifft die Wiederaufnahme einer im Dezember 2023 abgebrochenen Eigentümerversammlung. Ursprünglich geplant für Februar, hat die städtische Wohnungsgesellschaft vor dem Offenbacher Amtsgericht Klage erhoben, da die Versammlung nicht fortgesetzt wurde. Die Immobilien FFM GmbH, die die Hochhäuser verwaltet, führt dies auf den krankheitsbedingten Rollstuhlaufenthalt des Geschäftsführers Marcel Haufschild zurück. Der Richter äußerte jedoch Verwunderung darüber, dass die Zusammenkunft nicht vorbereitet wurde, obwohl alternative Vertretungen möglich gewesen wären.
Die Organisation des Treffens gestaltet sich zusätzlich schwierig, da das übliche Hotel als Veranstaltungsort nicht mehr zur Verfügung steht. Laut Aussage von Anwalt Mimoun Chilioui erhielt das Hotel ein Hausverbot aufgrund Bedenken hinsichtlich eines von der Hausverwaltung beauftragten „schwarz gekleideten Saalschutzes“. Die Wohnungsgesellschaft Dietzenbach verlangt eine Fortführung der Versammlung bis Ende Mai, andernfalls behält sie sich das Recht vor, die Veranstaltung abzuhalten. Zusätzliche Anforderungen beinhalten die Offenlegung notwendiger Dokumente und eine aktualisierte Eigentümerliste. Eine Einigung wurde schließlich in einem Widerrufsvergleich erzielt, wonach die Eigentümerversammlung bis Ende Juni durchgeführt werden soll.
Die anhaltenden Konflikte zwischen den Parteien haben zu Schulden der Eigentümergemeinschaft in Höhe von fast 1,6 Millionen Euro geführt. Die Stadt und die Wohnungsgesellschaft Dietzenbach machen die Hausverwaltung für die finanzielle Misere verantwortlich und streben auf der anstehenden Eigentümerversammlung einen Wechsel der Verwaltung an. Aktuell sind mehrere Vollstreckungsverfahren und ein gerichtliches Mahnverfahren im Gange. Der Rechtsstreit um die Hausverwaltung im Spessartviertel bleibt somit ein juristisches Thema, das die Gerichte weiter beschäftigen wird.
