
In der letzten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) in Kempten wurde ausführlich über die Verwendung von Haushaltsausgaberesten (HAR) aus dem Jahr 2024 diskutiert. Haushaltsausgabereste entstehen, wenn Gelder im laufenden Haushaltsjahr nicht verbraucht werden und in das folgende Jahr übertragen werden. Aktuell stehen 3,323 Millionen Euro an nicht benötigten Mitteln zur Verfügung, die nun für zukünftige Projekte eingeplant werden sollen. Diese Gelder betreffen bereits finanzierte und beschlossene Maßnahmen, was die Notwendigkeit ihrer Nutzung unterstreicht. Ein zentrales Thema in den Diskussionen sind sowohl die Verzögerungen bei Projekten als auch die Handwerkerknappheit, die häufig zu HAR führen. Dies betont auch Kreis Bote.
Im Verwaltungshaushalt Kemptens sind insgesamt 8,1 Millionen Euro eingeplant, die für verschiedene Projekte verwendet werden sollen. Diese umfassen Initiativen wie die Smart City, den Gebäudeunterhalt und den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV). Im Vermögenshaushalt stehen für 2025 sogar 49,629 Millionen Euro an HAR zur Verfügung, darunter bemerkenswerte 17,5 Millionen Euro für Schulen und Kitas sowie 13,822 Millionen Euro für Straßenbauprojekte. Dies zeigt, dass die Stadt Kempten auf eine extensive Investition in verschiedene Infrastrukturen setzt, um die Lebensqualität ihrer Bürger zu fördern.
Investitionen in Bildung
Ein besonders wichtiger Punkt in der Sitzung war die Einigung über die Verwendung von 2,934 Millionen Euro vorrangig für Erweiterungsmaßnahmen am Allgäu-Gymnasium sowie an der städtischen Realschule. Hierbei wurden kontroverse Diskussionen über die Formulierung geführt, dass die Gelder für die Realschule nur „wenn möglich“ verwendet werden sollen, was vom Ausschuss kritisch hinterfragt wurde. Oberbürgermeister Thomas Kiechle hob den dringenden Bedarf an Investitionen in Schulen hervor und betonte, dass es unerlässlich sei, den dringendsten Bedarf zu decken.
Im Verlauf der Haushaltsberatungen wurden auch Einsparungen festgestellt: 500.000 Euro für die geplante Landesausstellung „Römerwelten“, 727.700 Euro für die Feuerwehr-Hauptwache sowie 330.110 Euro für die Kita Flohkiste. Diese Einsparungen könnten zusätzliche finanzielle Spielräume schaffen, um andere notwendige Ausgaben zu decken. Der Ausschuss fasste den Beschluss zur Verwendung der 2,934 Millionen Euro mit nur einer Gegenstimme, was die generelle Zustimmung zu den angestrebten Projekten zeigt und verdeutlicht, dass Investitionen in die Infrastruktur in Kempten an oberster Stelle stehen.