
Die aktuelle Studie von VR Smart Finanz und der Steinbeis Hochschule zeigt, dass Kleinunternehmen in Deutschland allmählich ihr Stimmungstief überwinden. Der Kleinunternehmerindex verzeichnete einen Anstieg um drei Punkte auf null im 12-Monatsrückblick. Trotz dieses positiven Trends bleibt der Index jedoch auf niedrigem Niveau.
Der Ausblick auf die Zukunft ist insgesamt optimistisch. Der Zukunftsblick stieg um sechs Punkte auf plus 19. Etwa 44 Prozent der Befragten erwarten eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation und steigende Aufträge. Diese positive Entwicklung könnte jedoch durch verschiedene Herausforderungen trüben, die die Unternehmen derzeit belasten.
Bürokratie und wirtschaftliche Belastungen
Wie die Studie von CNN Money ergänzt, sind hohe Bürokratie, Steuern, Abgaben und Energiekosten die Hauptgründe für die nach wie vor skeptische Haltung vieler Kleinunternehmer. Über 66 Prozent empfinden den deutschen Rechts- und Bürokratierraum als belastend. Zudem äußern 90 Prozent der Befragten Unzufriedenheit mit den bestehenden Steuerpflichten, und mehr als zwei Drittel fühlen sich durch Datenschutz und Genehmigungsverfahren benachteiligt.
Wirtschaftliche Unsicherheiten sind ein wichtiges Thema: 55 Prozent der Kleinunternehmer befürchten, dass Neuverschuldung die wirtschaftliche Stabilität gefährden könnte. 74 Prozent betrachten Bürokratie als das größte Investitionshemmnis, gefolgt von Marktunsicherheit und der allgemeinen Wirtschaftspolitik. Diese Faktoren hemmen die Investitionsbereitschaft der Kleinunternehmer erheblich.
Investitionsbedarf trotz Herausforderungen
Trotz dieser Widrigkeiten signalisieren 61 Prozent der Befragten Investitionsbedarf. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Geschäftsausstattung (71 Prozent), gefolgt von Produkt- und Serviceerweiterungen (62 Prozent) sowie Digitalisierungs- und Automatisierungsvorhaben (61 Prozent). Ein Drittel der Befragten erhofft sich durch mögliche höhere Abschreibungsmöglichkeiten der Regierung einen Anreiz für Investitionen.
Eine weitere interessante Feststellung ist, dass 50 Prozent der Befragten nachhaltige Investitionen in den nächsten Monaten planen. Diese Bereitschaft zur Investition könnte dazu beitragen, die wirtschaftliche Lage vieler Kleinunternehmer im kommenden Jahr zu verbessern, sofern die politischen Rahmenbedingungen entsprechend angepasst werden.
Die Notwendigkeit eines investitionsfreundlichen Klimas, das Bürokratieabbau und Senkungen bei Steuer- und Abgabenlasten beinhaltet, ist unumstritten. Nur mit einer Verbesserung dieser Bedingungen können die Kleinunternehmer mit Zuversicht in die Zukunft blicken und so einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaft leisten.
Die Befragung, die vom 28. März bis 9. April 2025 unter 300 Kleinunternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu sechs Millionen Euro durchgeführt wurde, zeigt, dass trotz erheblicher Herausforderungen eine Grundstimmung des Optimismus vorherrscht.