Gemäß einem Bericht von www.faz.net, sehen sich Musikfans derzeit einem Überangebot an Konzerttouren gegenüber. Dies stellt jedoch für die Konzertbranche ein Problem dar, da die Kosten für Touren stark gestiegen sind und es immer mehr Konkurrenz um begrenzte Zeit und das teils begrenzte Budget der Musikfans gibt. Ein Grund für abgesagte Touren ist beispielsweise, dass nicht genügend Karten verkauft werden, um wirtschaftlich daran teilzunehmen. In den vergangenen Jahren waren hingegen oft die Corona-Beschränkungen der Grund für Absagen.
Nicht nur die Konzertveranstalter, sondern auch die Fans hatten Ärger mit gekauften Tickets. Trotz einer Regelung zur Rückerstattung im Rahmen der Gutscheinlösung blieben viele Konzertgänger auf Kosten sitzen. Besonders CTS Eventim, Europas größter Ticketing- und Veranstaltungskonzern, wurde vermehrt mit Beschwerden konfrontiert. Das Unternehmen erstattete die Ticketkosten zwar zurück, behielt jedoch einen Teil davon ein, ohne den Kunden genaue Angaben zu machen.
Der Bundesverband Verbraucherzentralen (vzbv) hat schon länger Kritik an diesem Vorgehen geübt und fordert, dass Eventim den vollständigen Ticketpreis erstattet. Einzelne Verbraucherzentralen haben das Thema aufgegriffen, konnten jedoch keinen Erfolg erzielen. Im Mai 2022 kündigte der vzbv schließlich an, eine Musterfeststellungsklage gegen den Ticketanbieter einzureichen. Betroffene Kunden können sich dieser Klage anschließen, ohne das Prozess- und Kostenrisiko tragen zu müssen. Je mehr Menschen sich der Klage anschließen, desto größer wird der Druck auf Eventim.
Es ist nicht die erste juristische Auseinandersetzung zwischen Verbraucherschützern und Eventim. Das Landgericht München hatte bereits entschieden, dass Eventim im Fall von abgesagten Veranstaltungen die Rückzahlung des vollen Kaufpreises nicht pauschal unter Verweis auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen verweigern darf. Eventim hält die Forderungen der Verbraucherschützer jedoch für unbegründet und plant, sich gegen die Klage zu verteidigen.
Die Auswirkungen dieser rechtlichen Auseinandersetzung können sowohl für den Markt als auch für den Verbraucher erheblich sein. Sollte Eventim zur vollständigen Erstattung des Ticketpreises verpflichtet werden, könnte dies finanziell belastend für das Unternehmen sein. Es könnte dazu führen, dass Eventim sein Geschäftsmodell überdenken und möglicherweise höhere Ticketpreise oder andere Gebühren einführen muss, um die Kosten aufzufangen. Dies hätte wiederum Auswirkungen auf die Verbraucher, die mit höheren Kosten für Konzerttickets rechnen müssten.
Die Musterfeststellungsklage gegen Eventim ist ein weiterer Fall, der die Rechte der Verbraucher in Bezug auf Konzerttickets stärken soll. Wenn sich immer mehr Menschen der Klage anschließen, könnte dies eine Signalwirkung für die gesamte Konzertbranche haben und zu einer besseren Behandlung der Verbraucher bei abgesagten Veranstaltungen führen.
Quelle: Gemäß einem Bericht von www.faz.net
Den Quell-Artikel bei www.faz.net lesen
