Versicherung

Kostenexplosion durch Naturgefahren: 34 Millionen Euro in MV!

Im Jahr 2024 haben Naturgefahren in Mecklenburg-Vorpommern Schäden in Höhe von 34 Millionen Euro verursacht, was einem Anstieg im Vergleich zu 31 Millionen Euro im Jahr 2023 entspricht. Diese Schadenssummen sind insbesondere auf starke Regenfälle, Stürme und Hagel zurückzuführen. Diese Zahlen stammen aus einer Übersicht des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), die die Auswirkungen natürlicher Ereignisse auf die Versicherungslandschaft beleuchtet. Bundesweit lagen die versicherten Schäden bei 5,7 Milliarden Euro, was in etwa dem Niveau des Jahres 2023 entspricht. Eine erhebliche Belastung bildeten hierbei die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern, die mit 3,2 Milliarden Euro die höchsten Schadenssummen aus schweren Überschwemmungen zu verzeichnen hatten, wie Stern berichtet.

Erhebliche Unterschiede in den Schadenssummen wurden auch in verschiedenen Bundesländern festgestellt. So meldete Bremen die geringsten Schäden mit lediglich 17 Millionen Euro. GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen wies darauf hin, dass allein Starkregenereignisse und Überschwemmungen 2,6 Milliarden Euro an Schäden verursachten, was rund eine Milliarde Euro über dem langjährigen Durchschnitt liegt. Asmussen sieht diese Entwicklungen als grundlegende Auswirkungen des Klimawandels.

Die Rolle der Versicherer

Um diese Risiken zu verstehen, müssen Versicherer die hinter den Naturgefahren liegenden Mechanismen genau kennen. Der GDV hat zahlreiche Studien zu den Mechanismen von Naturgefahren durchgeführt oder in Auftrag gegeben. Daten des Deutschen Wetterdienstes zu Regenmengen unterstützen diese Forschungsprojekte und ermöglichen eine präzisere Einschätzung der Starkregenereignisse in Deutschland. Die Identifizierung von Landschaftsformen, auf die Regen fällt, und die Analyse des Wasserverhaltens sind entscheidend, um die wahren Ursachen von Schäden zu verstehen.

Eine der Erkenntnisse besagt, dass Schäden vor allem durch kurze, aber heftige Starkregenereignisse entstehen, die in Deutschland mit ähnlicher Wahrscheinlichkeit auftreten. Die Höhe der Schäden hängt maßgeblich von der Regenmenge und der Lage des Gebäudes ab. Besonders gefährdet sind tiefer gelegene Gebäude, da hier Wasser länger stehen bleibt. Der GDV hat zur besseren Einschätzung der Gefahren drei Starkregengefährdungsklassen entwickelt und in das Geoinformationssystem „ZÜRS Geo“ integriert.

Städteplanung und Schutzmaßnahmen

Zusammen mit VdS Schadenverhütung wurde eine Studie zur Versiegelung der 50 einwohnerstärksten Städte Deutschlands durchgeführt. Dabei hat sich gezeigt, dass ein steigender Versiegelungsgrad das Risiko für extreme Niederschläge erhöht. Städte sind häufig nicht auf solche Wetterbedingungen vorbereitet, was zu Überflutungen führt, da die Kanalnetze nicht für extreme Niederschläge ausgelegt sind.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind Konzepte wie die Schwammstadt entstanden, die Städtebau und Starkregenschutz miteinander in Einklang bringen. Die Implementierung von begrünten Dächern und zusätzlichen Rückhaltebecken zur Wasserzwischenspeicherung sind einige der geplanten Maßnahmen. Neben diesen innovativen Ansätzen können auch Spiel- oder Fußballplätze temporär als Überflutungsflächen genutzt werden, um das Wasser effektiv zu managen.

Zusammengefasst sind die steigenden Schäden durch Naturgefahren in Mecklenburg-Vorpommern und bundesweit ein deutliches Zeichen für die zunehmenden Herausforderungen des Klimawandels. Diese Entwicklungen erfordern ein Umdenken in der Versicherungs- und Stadtplanung, um künftige Hochwasser- und Starkregenereignisse besser bewältigen zu können, wie auch die GDV analysiert.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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