Die Krankenkassenbeiträge werden voraussichtlich im Jahr 2025 deutlich ansteigen, was zu einer spürbaren Belastung für Haushalte führen wird. Insbesondere der Zusatzbeitrag soll von derzeit 1,7 Prozent auf 2,45 Prozent erhöht werden. Diese Steigerung ist Teil der Klinik-Reform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach, die voraussichtlich zu höheren Beiträgen führen wird. Andreas Storm, der Chef der Krankenkasse DAK-Gesundheit, hatte bereits Ende März vor einem deutlichen Anstieg der Beiträge gewarnt. Er prognostizierte eine Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte bei der Krankenversicherung und um 0,2 Punkte bei der Pflegeversicherung zu Jahresbeginn 2025.
Die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse geht davon aus, dass bis zum Ende des Jahres ein Defizit von bis zu 2,5 Milliarden Euro in der Krankenversicherung entstehen wird. Diese Entwicklung wird voraussichtlich zu saftigen Erhöhungen führen, obwohl Regierungen normalerweise versuchen, die Beiträge in einem Wahljahr stabil zu halten. Der Dachverband der Betriebskrankenkassen schließt sich dieser Einschätzung an und rechnet mit einem Anstieg des Zusatzbeitrags auf 2,45 Prozent plus X. Die steigenden Beiträge werden zu realen Einkommenseinbußen für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen führen, wie Berechnungen der Bild-Zeitung zeigen.
Die Reformen von Gesundheitsminister Lauterbach, insbesondere die Krankenhausreform, zielen darauf ab, die Vergütung von Kliniken anzupassen und ein drohendes Kliniksterben zu verhindern. Ein Transformationsfonds in Höhe von 50 Milliarden Euro soll bis 2035 geschaffen werden, wobei die Hälfte der Mittel von den gesetzlichen Krankenkassen bereitgestellt werden soll. Diese Vorgehensweise führt zu Kritik, da sie als Umverteilung von unten nach oben betrachtet wird. Beamte und Privatversicherte werden nicht zur Finanzierung herangezogen, was von einigen als verfassungsrechtlich problematisch angesehen wird. Die Regierung beabsichtigt, die Krankenhausreform noch in diesem Jahr zu beschließen.